Opera verdoppelt Umsatz mit mobilen Browsern

2005 setzten die Norweger 19 Millionen Euro um, davon entfielen mehr als 80 Prozent auf mobile Applikationen. Mit 400.000 Euro fiel der Gewinn deutlich geringer aus als im Jahr 2004, als ein Sondereffekt die Bilanz zierte.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der norwegische Software-Hersteller Opera erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von knapp 154 Millionen Kronen (rund 19 Millionen Euro). Davon entfielen mit 128 Millionen Kronen mehr als 80 Prozent des Umsatzes auf mobile Applikationen, der Umsatz mit Desktop-Software ging auf 25,8 Millionen Kronen gegenüber 33,4 Millionen Kronen 2004 zurück. Der Gewinn im Gesamtjahr liegt mit 3,3 Millionen Kronen (406.000 Euro) niedriger als der für das vierte Quartal ausgewiesene Nettogewinn (3,6 Millionen Kronen). Der für 2004 ausgewiesene Gewinn von über 59 Millionen Kronen (7,3 Millionen Euro) geht indes auf das Konto eines im zweiten Quartal 2004 verbuchten, nicht näher erläuterten Sondereffekts ("other income") in Höhe von 87,6 Millionen Kronen (10,8 Millionen Euro).

Gegenüber heise online erläuterte ein Opera-Sprecher lediglich, dass es sich bei diesem Ertrag um das Ergebnis einer juristischen Übereinkunft handelt. Sein Unternehmen mache weder Angaben zum Gegenstand noch zum Gegner der juristischen Auseinandersetzung – bereits 2004 war spekuliert worden, es könne sich um Microsoft und um eine Zahlung wegen auf den Internet Explorer zugeschnittener Webseiten handeln. Bei dem Bilanzposten handele es sich um einen einmaligen Ertrag. Dass mit 128 Millionen Kronen der Umsatz mit mobiler Software im vergangenen Jahr fast doppelt so hoch ausgefallen sei wie 2004 (65,8 Millionen Kronen), führte der Sprecher als Beleg für den Erfolg des Strategie-Wandels von Opera an. Seit vergangenem September bieten die Norweger eine werbefreie Variante ihres Desktop-Browsers kostenlos an. Dennoch würden die Umsätze mit dem Desktop-Browser nicht gegen Null sinken, da zum Beispiel die Kooperation mit Google bei den Suchfunktionen Opera Einnahmen beschere.

Die Kooperation mit dem Such-Giganten geht bei mobilen Browsern noch weiter: Ein Jahr lang wird bei den Handy-Browsern "Mini" und "Mobile" von Opera Google als Startseite eingestellt. Die Zahl der mit dem Opera Mobile Browser ausgelieferten Handys stieg 2005 auf 17 Millionen gegenĂĽber 8,8 Millionen im Vorjahr. Wurden 2005 rund zwei Dutzend neuer Handy-Modelle ab Werk mit dem Browser ausgestattet, haben sich die Norweger zum Ziel gesetzt, diese Zahl im laufenden Jahr zu verdoppeln.

Nach Angaben von Opera wurde der inzwischen international erhältliche Mini-Browser, der nahezu jedes Java-fähige Handy in ein Surfgerät verwandeln soll, seit seinem Start im August 2005 über 1,4 Millionen Male heruntergeladen. Die Startseite seiner mobilen Browser betrachtet Opera als "Immobilienbesitz", der sich an Dritte gewinnbringend vermieten lässt. (ssu)