Weitere Straßen für Gigaliner freigegeben

Das Straßennetz, auf dem die Lang-LKW fahren dürfen, ist am 1. Januar 2013 größer geworden. Wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte, wurden 60 neue Strecken hinzugefügt, die zuvor von den Bundesländern freigegeben wurden

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Von
  • Martin Franz

Das Straßennetz, auf dem die Lang-LKW fahren dürfen, ist am 1. Januar 2013 größer geworden. Wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte, wurden 60 neue Strecken hinzugefügt, die zuvor von den Bundesländern freigegeben wurden. Darunter ist auch der Anschluss für den Hamburger Hafen. Alle Strecken seien von den Bundesländern "auf Herz und Nieren" hinsichtlich ihrer Tauglichkeit geprüft worden, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Die Länder, so das Ministerium weiter, prüfen laufend Streckenwünsche auf ihre Eignung für den Feldversuch. Das Streckennetz wird daher in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Zuletzt wurden im Juli 100 neue Straßen für die Gigaliner freigegeben.

Die Gigaliner dürfen nun auf weiteren Straßen fahren.

(Bild: VDA)

Die aktuelle Bundesregierung unternimmt damit den Versuch, mehr Spediteure als bisher für den laufenden Feldversuch zu gewinnen. Statt der geplanten 400 Gigaliner sind derzeit nur 36 auf deutschen Straßen unterwegs, wie die Zeitung Die Welt berichtet. Die deutliche Ablehnung der Fuhrunternehmer liegt aber nur zum Teil am eingeschränkten Streckennetz, auf dem die langen LKW eingesetzt werden dürfen. Ebenso schwer dürfte die Abwägung sein, ob sich die Investition überhaupt lohnt. Der Feldversuch ist auf fünf Jahre befristet, erst dann soll endgültig entschieden werden, ob die Gigaliner dauerhaft auf bestimmten Straßen fahren dürfen. Gut möglich, dass eine andere Bundesregierung den ausladenden Lastern eine Absage erteilt. Dann bliebe nur der Verkauf in andere Länder, denn in den Niederlanden, Dänemark und Schweden sind sie längst im Einsatz.

Die Befürworter versprechen sich von den Lang-LKW weniger einzelne Fahrten und somit einen geringeren Schadstoffausstoß. Zwei Lang-LKW sollen ungefähr die gleiche Menge an Fracht transportieren, für die sonst drei unterwegs sind. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, hält in der Zeitung Die Welt dagegen: „Der Einsatz der Lkw ist gefährlich, teuer und umweltschädlich.“ Gegen den Feldversuch liegt zudem eine Klage einiger Bundesländer vor. Sie wollen durch das Bundesverfassungsgericht klären lassen, ob vor dem Start des Feldversuchs der Bundesrat hätte miteinbezogen werden müssen. Eine Entscheidung des Gerichts wird im ersten oder zweiten Quartal 2013 erwartet. (mfz)