FSF bittet um Spenden im Kampf gegen "Restricted Boot"

Die Free Software Foundation will bis Ende Januar 350.000 US-Dollar einsammeln, um ihre Kampagne gegen die Nutzung von UEFI Secure Boot zur Abschottung von Rechnerplattformen auszuweiten.

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Die Free Software Foundation (FSF) will bis Ende Januar 350.000 US-Dollar einsammeln, um ihre 2011 gestartete Kampagne gegen die Nutzung der UEFI-Funktion Secure Boot zur Abschottung von Rechnerplattformen ausbauen zu können. Eine einmalige Spende von 50 US-Dollar könne helfen, in den nächsten Wochen unter anderem umfangreiche Informationen zu gegenwärtigen Implementierungsformen des Startverfahrens zu veröffentlichen. Die FSF werde alles tun, um Microsofts Bestreben zum Durchsetzen von "Restricted Boot" insbesondere auf Smartphones und Tablet-Rechnern zu bekämpfen. Nutzer dürften nicht daran gehindert werden, beliebige Software auf solchen Computerarchitekturen installieren zu können. FSF-Gründer Richard Stallman betonte, dass er nicht gegen Secure Boot selbst sei, sondern gegen die damit durchgeführte Gängelung des Nutzers.

Ferner verspricht die FSF, mit Herstellern und Vertriebsfirmen zusammenzuarbeiten und dabei sicherzustellen, dass Anwender sämtliche Programme auf ihren Geräten bis hin zur Boot-Firmware selbst ändern dürfen. Auch die Kooperation mit Firmen wie Lemote, Freedom Included, ZaReason, ThinkPenguin, Los Alamos Computers, Garlach44 und InaTux werde fortgesetzt, um mehr Computer verfügbar zu machen, auf denen GNU/Linux-Distributionen vorinstalliert sind. Zudem wolle die FSF besser über Maschinen aufklären, die auf "Restricted Boot" setzen.

Bisher haben über 40.000 Unterstützer die ursprüngliche FSF-Initiative unterzeichnet. Nach Angaben der Vereinigung haben zudem 50 Organisationen erklärt, keine Rechner kaufen oder empfehlen zu wollen, die Nutzerfreiheiten einschränken. Die geplante Ausweitung der Kampagne erfolgt parallel zu Bemühungen, Linux-Distributionen auf Secure-Boot-Systemen zum Laufen zu bringen. Die Linux Foundation meldete dabei Probleme mit Microsofts einschlägigem Signierdienst, während der Entwickler Matthew Garrett einen anderen Weg verfolgt. Vor Kurzem forderte auch die Bundesregierung in neuen Eckpunkten für "Trusted Computing", den Secure-Boot-Prozess möglichst transparent sowie offen zu gestalten und das "Zusammenspiel mit Alternativen" nicht zu behindern. (odi)