ICANN: Mehr Geld für neue Adresszonen und Sicherheit

Mehrere Millionen US-Dollar will die private Netzverwaltung ICANN im Jahr 2009 in neue Top-Level-Domains und mehr Sicherheit investieren. Das geht aus dem Budget für das Haushaltsjahr 2009 hervor.

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Von
  • Monika Ermert

Für die Einführung neuer Internetadresszonen kalkuliert die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) über 10 Millionen US-Dollar zusätzliche Ausgaben für das Haushaltsjahr 2009 ein. Über 14 Millionen Dollar lässt sich die Netzverwaltung die Einführung neuer Adresszonen laut Budgetplan (PDF-Datei) kosten. Am meisten Geld (rund 11 Millionen Dollar) wird für das Verfahren zur Einführung neuer allgemeiner Adresszonen (Generic Top Level Domains, gTLDs) eingeplant, deutlich weniger für die Einführung nicht-englischer (IDN) Länderadresszonen (ccTLDs, 3 Millionen).

Der Startschuss für die Erweiterung in beide Richtungen soll noch in diesem Jahr fallen. Allerdings stehen auf dem öffentlichen ICANN-Treffen kommende Woche in Neu Delhi weitere Debatten zu den laufenden Tests für die IDN ccTLDs und möglichen, technischen Einschränkungen für gTLDs an. Bewerber, die ihre Anträge auf neue Adresszonen seit Jahren in der Schublade haben, dürften wenig erfreut sein über die neuerliche "Technikdiskussion". Die wird mit Sicherheit und Stabilität im Domain Name System (DNS) begründet.

Auch dafür will die ICANN ihre Ausgaben 2009 deutlich erhöhen, besonders erwähnt wird dabei die Einführung von DNSSEC (DNS Security Extensions). Noch im laufenden Jahr soll die Rootzone mittels DNSSEC signiert werden. Wie ICANN die damit verbundenen politischen Fragen löst – wer den Masterschlüssel für die signierte Rootzone erhält – steht in Delhi zwar nicht auf der Agenda, dürfte ICANN aber ebenfalls ausführlich beschäftigen. 1,6 Millionen Dollar stellt man 2009 für Sicherheit und DNSSEC bereit, 1,3 Millionen mehr als im vergangenen Jahr.

Bei erwarteten Gesamteinnahmen von 61 Millionen Dollar kann sich die private Netzverwaltung das übrigens durchaus leisten. Größte Beitragszahler sind ICANNs Registrarunternehmen, sie bringen 45 Prozent der Einnahmen. Den größten Einzelposten im Haushalt machen die Personalausgaben aus, rund 21 Millionen. Für professionelle Dienstleister gibt man weitere knapp 19 Millionen aus. Obwohl ICANN insgesamt finanziell gut dasteht und mit dem Start der neuen Adresszonen auch weitere Mehreinnahmen (2011 bis zu 30 Millionen Dollar) erwartet, denkt man über zusätzliche Einnahmequellen nach. ICANN hätte gerne rund 5,5 Millionen mehr, um die Reserven weiter zu erhöhen. (Monika Ermert) / (vbr)