Apple-Chef zu Besuch bei China Mobile

Tim Cook hat auf seiner Chinareise dem weltgrößten Mobilfunkanbieter einen Besuch abgestattet. Trotz jahrelangen Verhandlungen zwischen den Unternehmen führt China Mobile das iPhone bislang nicht.

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Von
  • Leo Becker

China Mobiles englischsprachige Seite

Apple-Chef Tim Cook hat auf seiner Chinareise die Firmenzentrale von China Mobile besucht. Der weltweit größte Mobilfunkanbieter führt das iPhone im Unterschied zu den kleineren Konkurrenten China Unicom und China Telecom bislang nicht. Cook habe mit Verwaltungsratschef Xi Guohua in Peking über eine Zusammenarbeit gesprochen, teilte der Mobilfunkkonzern am Donnerstag ohne weitere Details mit. China Mobile hat über 700 Millionen Kunden – so viele wie kein anderer Wettbewerber weltweit.

Beide Unternehmen stehen Berichten zufolge seit Jahren in Verhandlungen über den Vertrieb des iPhones. Ein China-Mobile-Manager erklärte im Dezember 2012, neben technischen Hürden gäbe es weiteren Gesprächsbedarf zu Geschäftsmodell und "Benefit-Sharing" – zuvor war zu hören, der Netzbetreiber wolle beispielsweise einen Teil des App-Store-Umsatzes. Anfang Dezember vergangenen Jahres war dann erst einmal Nokia mit dem Lumia 920T bei China Mobile zum Zuge gekommen, das mit Microsofts Windows Phone 8 arbeitet.

Cook ist schon zum zweiten Mal binnen eines Jahres in China und hatte bereits ein Treffen mit dem chinesischen Industrieminister sowie einem größeren Apple-Händler. Gegenüber lokalen Medien kündigte der Apple-Chef an, die Mobilfunkvariante des iPad mini komme noch Ende Januar in den chinesischen Handel. Der Riesen-Markt mit hohen Wachstumsraten wird für Apple immer wichtiger. Hier machte der iPhone-Hersteller im Geschäftsjahr 2012 rund ein Sechstel seines Geschäfts, beim Start des iPhone 5 im Dezember wurden am ersten Wochenende mehr als zwei Millionen Geräte verkauft.

[Update 10.1.2012 15:40 Uhr] "China ist jetzt der zweitwichtigste Markt für Apple und wird in der Zukunft definitiv der größte sein", betonte Tim Cook in einem Interview mit dem chinesischen Internetportal Tencent. Cook beklagte zudem lange Zulassungsverfahren der chinesischen Behörden für Apple-Geräte – "wir arbeiten daran mit der chinesischen Regierung." Vorerst werde es aber dabei bleiben, dass Apple-Produkte in China später als in anderen Ländern auf den Markt kommen. Die Zahl der örtlichen Apple-Retail-Stores soll von derzeit 11 auf über 25 steigen, kündigte der Apple-CEO in dem Interview an. Außerdem bekräftigte er, dass das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Zulieferern beenden werde, deren Arbeitsbedingungen gegen Apples Mindestanforderungen verstoßen. (Mit Material der dpa) / (lbe)