EuroHawk: erster Testflug erfolgreich absolviert

Sechs Stunden lang hat ein unbemanntes Militärflugzeug mit der Spannweite eines Airbus-Verkehrsflugzeugs am Freitag seine Runden über Deutschland gedeht. EADS zeigte sich mit dem ersten Test der Aufklärungsdrohne sehr zufrieden.

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Von
  • Detlef Borchers

Euro Hawk beim Start am 11. Januar vom Militärischen Luftfahrtzentrum in Manching zu seinem ersten Testflug

(Bild: Cassidian)

Die Aufklärungsdrohne EuroHawk hat nach einer Mitteilung von Cassidian ihren ersten Testflug ohne Probleme absolviert. Eurohawk startete demnach vom Flughafen Manching, stieg im militärisch kontrollierten Luftraum auf 15.000 Meter Flughöhe und begann mit einer dreistündigen Erprobung der SIGINT-Nutzlast. Der Testflug endete wieder in Manching.

Nach Ansicht von Cassidian hat EuroHawk mit dem Testflug die Missionsfähigkeit des Gesamtprojektes beweisen. Die Arbeit der von Cassidian hergestellten SIGINT-Nutzlast, die Kommunikationssender und Radarstrahlen aufspüren soll, wird nun in der Bodenstation Nienburg untersucht. Eurohawk werde den deutschen Streitkräften im Einsatz eine
unabhängige Rund-um-die-Uhr-Überwachung und -Aufklärung aus der Luft ermöglichen, heißt es in der Stellungnahme der für den Flieger zuständigen EuroHawk GmbH, einem Joint Venture von Cassidian/EADS und Grumman Northrop. Mit dem erfolgreichen Testflug rückt der Zeitpunkt
näher, an dem die Bundeswehr wie vorab erklärt vier weitere Großdrohnen bestellen muss, damit wieder eine kontinuierliche SIGINT-Überwachung über Deutschland aufgenommen werden kann.

Die begehrten Drohnen sollen für den Regelbetrieb im schleswig-holsteinischen jagel beim Aufklärungsgeschwader Immelmann stationiert werden. Sie sollen ihre Flughöhe über der Nordsee erreichen und dann auf einer Ellipse rund 30 Stunden lang über Deutschland fliegen, deren Hauptachse auf der Strecke Cuxhaven – Nürnberg liegen soll. Die EuroHawks ersetzen dann die Aufklärungsflugzeuge vom Typ Breguet Atlantic, die längst außer Dienst gestellt worden sind. Im Unterschied zur herkömmlichen SIGINT-Aufklärung, bei der auf einem Flug mehrere Arbeitsschichten von Überwachungsspezialisten auf verdächtige Signale aus dem Osten lauschten, bleiben die Spezialisten und ihre Computer auf dem Boden.

(jo)