US-Wissenschaftler diskutieren über Schusswaffen

Nach dem Massaker von Newtown kochte die Diskussion über Waffengewalt wieder hoch, auch über ihren Bezug zu sogenannten Killerspielen. Wissenschaftler wollen den Forschungsstand zur Schusswaffenpolitik und gesellschaftlichen Gewalt zusammenfassen.

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Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Nach dem Schulmassaker von Newtown kochte die Diskussion über Waffengewalt wieder hoch, auch über ihren Bezug zu sogenannten Killerspielen. Wissenschaftler wollen die Situation in den USA nun genauer untersuchen. Die Johns Hopkins University in Baltimore veranstaltet am 14. und 15. Januar 2013 ein "Gipfeltreffen zur Reduzierung von Waffengewalt in Amerika". Mehr als 20 Referenten sollen den aktuellen Forschungsstand zur Schusswaffenpolitik und gesellschaftlichen Gewalt für Politiker und interessierte Bürger zusammenfassen. Die gesamte Konferenz wird ab Montag, 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ), live im Internet übertragen.

Über 31.000 Menschen sterben jährlich in den USA durch Schusswaffen. Damit liege die Rate von Tötungsdelikten siebenmal so hoch wie in anderen Ländern mit vergleichbarem Durchschnittseinkommen. Um dieses "öffentliche Gesundheitsproblem" in den Griff zu bekommen, sei es erforderlich, sich auf die beste verfügbare Forschung zu stützen, schreiben die Veranstalter vom Center for Gun Policy and Research. Dabei haben sie nicht nur die spektakulären Amokläufe wie zuletzt in der Sandy-Hook-Grundschule von Newtown im Auge, sondern auch die weniger beachtete Waffengewalt, die in den USA täglich 30 Menschenleben kostet.

Die meisten der Referenten forschen an US-Universitäten. Drei Konferenz-Teilnehmer aus Australien, Brasilien und Schottland werden von politischen Maßnahmen in ihren Ländern berichten, mit denen die Waffengewalt erfolgreich reduziert werden konnte. Einer von ihnen, Mick North, verlor 1996 beim Schulmassaker im schottischen Dunblane seine einzige, fünfjährige Tochter Sophie Jane Lockwood North und kämpft seitdem für schärfere Waffengesetze. (anw)