Brotdose wird Piratenkiste

Man nehme einen alten Router, installiere OpenWrt, schließe eine Energiequelle an und baue das alles in eine Brotdose ein: fertig ist die PirateBox. Sie ist ideal zum Teilen von Daten und Chatten, ganz anonym und ohne Anbindung zum Internet.

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Von
  • Elke Schick

So schön verarbeitet sind nicht alle Bastelprojekte: Die Ausgänge an der Rückseite der PirateBox

(Bild: NESIT)

Im Jahr 2011 stellte der Künstler, Designer und kreative Entwickler David Darts diese Erfindung vor. Seitdem hat er ein Wiki zusammengestellt und sie wird fleißig auf der ganzen Welt nachgebaut.

Die PirateBox ist ein tragbarer Server, dessen Stromversorgung über die Steckdose, ein USB-Kabel oder Batterien funktioniert. Verbinden können sich mit ihm nur diejenigen, die sich in Reichweite seines WiFis befinden. Nutzende müssen sich nicht anmelden und ihre Aktivitäten werden nicht protokolliert. Anwendung finden diese Server für das Teilen von Dateien und als Chatroom.

Im Hackerspace NESIT gibt es jetzt eine PirateBox, die nicht nur gut funktioniert, sondern auch gut aussieht und günstig in der Herstellung ist. Die Basis bildet ein alter Router, auf den die Bastler OpenWrt, ein besonders kleines Linux-Betriebssystem für Router, installiert haben. Der Speicher für die Dateien ist ein 16GB USB-Flash-Laufwerk. Als Gehäuse wählten die Hacker eine Brotdose aus Plastik. Da diese von sich aus nur eine begrenzte Schönheit mitbrachte, wurde sie kurzerhand schwarz lackiert und mit einem Totenkopf versehen.

Den Router haben die Konstrukteure auf ein Stück Holz montiert und dieses mit ein paar Schrauben in der Brotdose fixiert. Für den USB-Port, die Netzwerk-Ports und den Stromanschluss schnitten sie auf der Rückseite der Dose Löcher aus, so dass sie die Ausgänge nutzen können, ohne den Router aus der Kiste nehmen zu müssen.

Weitere Gehäuse für PirateBoxes sind Aktentaschen oder kleine Metallkisten. Gemeinsam haben sie alle die Kennzeichnung durch den Totenkopf und die gekreuzten Knochen. (esk)