PaperTab: robuste, biegsame, leichte Touch-Screens

Zukünftige Computer könnten aussehen wie heutige Schnellhefter, wenn diese Touch Pads aus Plastik sich durchsetzen.

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Von
  • Elke Schick

Das human media lab der Queen's University in Kingston, Kanada hat in Zusammenarbeit mit plastic logic und intel labs ein Gerät entwickelt, das von ihnen selbst als „flexibler Papier-Computer“ bezeichnet wird. Die PaperTabs sollen zukünftig dafür sorgen, dass die Nutzung von Papier überflüssig wird.

Diese tragbaren Geräte sehen anders aus, fühlen sich anders an und werden anders bedient als das, was wir zurzeit kennen. Sie sind so dünn, leicht und biegsam wie Papier und ungewöhnlich robust. Sie können zu einem großen Display zusammengelegt werden und funktionieren auch einzeln und unabhängig voneinander. Um zu blättern, müssen Nutzer das Gerät nur leicht in der Mitte biegen, um eine E-Mail zu versenden, knicken sie einfach die rechte obere Ecke.

Gedacht sind die noch nicht marktreifen Geräte als Touch-Screens, die sowohl per Hand-Berührung als auch durch die Berührung mit einem anderen PaperTab bedient werden können. Man kann also, wie auch bei Tablets oder Smartphones, eine E-Mail durch Antippen mit dem Finger öffnen. Neu bei den PaperTabs ist, dass die Geräte untereinander durch Berührung kommunizieren.

Bei der Präsentation auf der CES waren die PaperTabs noch an einen Rechner angeschlossen. Zukünftig sollen sie ohne Kabel funktionieren.

(Bild: human media lab, Queen's University, Canada)

So können Nutzer eines der Tabs nehmen und mit dessen Ecke auf eine E-Mail, die im Posteingang auf einem anderen PaperTab angezeigt wird, tippen. Diese E-Mail wird dann auf dem PaperTab, das der Anwender in der Hand hält, angezeigt. Ein auf einem dritten Tab aufgerufenes Foto kann dieser E-Mail auf die gleiche Weise angehängt werden.

Neben der intuitiven Bedienbarkeit benennen die Entwickler auch den geringen Stromverbrauch als eine wichtige Eigenschaft der Neuentwicklung. Als Beleg dafür zeigen sie, dass die Aktivität PaperTabs über einen elektromagnetischen Sensor gesteuert wird. Je weiter die Geräte vom Nutzer entfernt liegen, desto geringer ist ihr Stromverbrauch. Dabei wird in drei Zonen unterschieden. Die 'Hot Zone' ist die direkte Umgebung des Anwenders, in der die Tabs aktiv sind. In der 'Warm Zone', die laut den Angaben der Hersteller mit der Entfernung von einer Armlänge beginnt, werden die aufgerufenen Dateien noch als Thumbnails angezeigt. Nach der 'Warm Zone' beginnt die 'Cold Zone', in der sich die Aktivität des Papier-Tablets auf das Anzeigen von Applikations-Symbolen reduziert. (esk)