Kripo ermittelt wegen scheinbar amtlicher Bescheide
Per Post hat ein "Europäisches Kommissariat für Umweltschutz" so genannte "Bescheide" über ÖKO-Rückstellungsbeiträge verschickt.
Per Post hat ein "Europäisches Kommissariat für Umweltschutz" so genannte "Bescheide über ÖKO-Rückstellungsbeiträge" verschickt. Die angeblichen Bescheide sehen aus wie amtliche Zahlungsaufforderungen. Auch die in dem Schreiben genannte Webseite des in Düsseldorf ansässigen Vereins erweckt den Eindruck, als befände sich hier die Homepage einer offiziellen Organisation der EU.
Unterdessen hat die Kriminalpolizei in DĂĽsseldorf Ermittlungen wegen Betrugsverdachts aufgenommen. Uwe Kessel, Sprecher der Staatsanwalt DĂĽsseldorf, wollte sich jedoch zu Details noch nicht auĂźern. Das Verfahren sei noch "zu frisch".
Das scheinbar offizielle Schreiben lautet (in der originalen Interpunktion):
"Sehr geehrter UnionsbĂĽrger, sehr geehrte UnionsbĂĽrgerin
Das Europäische Kommissariat für Umweltschutz (EKU) erhebt 1999 erstmalig, in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, den jährlichen ÖKO-Rückstellungsbeitrag (ÖRB) zur Finanzierung der vom EKU definierten Ziele des europäischen Umweltschutzes. Für die Bundesrepublik Deutschland, wurde der ÖRB auf DM 58.85 oder 30,00 EURO festgesetzt. Wir bitten Sie den Betrag, mit dem anhängenden Zahlungsformular bis zum 1.10.99 einzuzahlen.
Mit freundlichen GrĂĽĂźen,
Die Einzugszentrale."
Tatsächlich hat der Absender nichts mit den Behörden der EU zu tun. Es handelt sich um einen angeblich zum Zweck des Umweltschutzes gegründeten Verein. Die Namen der Verantwortlichen sucht man vergeblich. Sie fehlen im Gründungsprotokoll -- wie es heißt "aus datenschutzrechtlichen Gründen." (fm)