USA wollen mit Verbündeten internationale biometrische Datenbank einrichten

An dem vom FBI initiierten Projekt "Server in the Sky" sollen die Daten von Terroristen, Kriminellen und Verdächtigen ausgetauscht werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 147 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Das FBI wird, wie der Guardian berichtet, zur Fahndung nach Terroristen im Rahmen des Programms "Server in the Sky" mit Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland eine internationale biometrische Datenbank einrichten. Die Staaten, die auch am globalen Lauschprogramm Echelon beteiligt waren oder noch sind, haben für das Projekt bereits die Arbeitsgruppe "International Information Consortium" gegründet.

Die biometrischen und weiteren persönlichen Daten von Terrorverdächtigen, vermutlich aber auch von anderen Kriminellen, sollen in dem geplanten Netzwerk ausgetauscht werden. Zudem soll eine Fahndung nach den "Most Wanted" eingerichtet werden.

Nach dem Guardian ist die britische National Policing Improvement Agency (NPIA) führend an dem Projekt beteiligt, da sie die britische biometrische Datenbank IDENT1 mit der Technik des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman aufgebaut hat. In ihr sind bereits 10-Finger-Abdrücke von 7,1 Millionen Menschen und andere biometrische Daten wie 2,8 Millionen Handtellerabdrücke gespeichert. Dazu sollen Bilder zur Iris- und Gesichtserkennung sowie Videos kommen. In die Datenbank kommen nicht nur die biometrischen Daten von verurteilten Straftätern, die schwere Straftaten begangen haben, sondern auch von Verdächtigen geringer Vergehen oder unidentifizierte Fingerabdrücke, die an Tatorten gefunden wurden.

Nach den Vorstellungen des FBI sollen "international bekannte Terroristen und Kriminelle", "schwere Kriminelle und verdächtige Terroristen" sowie Kriminelle mit internationalen Verbindungen und Personen in die geplante Datenbank aufgenommen werden, die in Terrorermittlungen verwickelt sind. Ein Pilotprojekt ist bereits für dieses Jahr geplant. Ungeklärt scheint noch zu sein, wie die Daten ausgetauscht werden und wer worauf Zugriff haben soll. Ein ähnliches Projekt wurde unter deutschem EU-Vorsitz im Rahmen des Prüm-Abkommens zwischen sieben EU-Mitgliedsländern gestartet. Die USA baut für eine Milliarde US-Dollar gerade die weltgrößte biometrische Datenbank auf. (fr)