Patent auf "Rich Media"-Technik erteilt

Die Internet-Design-Firma Balthaser hat für die Erzeugung von "Rich Media"-Applikationen über das Internet ein Patent erhalten und will damit Lizenzgebühren für Flash, AJAX oder Java eintreiben.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Das US-Patent 7,000,180 räumt den Internet-Design-Spezialisten von Balthaser das Recht ein, für die Erzeugung von "Rich Media"-Applikationen durch Anwender über das Internet künftig Lizenzgebühren zu verlangen. Derlei Anwendungen laufen als Eingabeprogramm in Form eines mit AJAX oder Flash angereicherten Webbrowsers oder eines Java-Programms auf dem Rechner des Benutzers und sind über das Internet mit der eigentlichen Applikation auf einem zentralen Server verbunden – entsprechen also in etwa der Sun-Vorstellung des Network-Computings.

"Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Methoden, die den Benutzer in die Lage versetzen, 'Rich-Media'-Anwendungen über das Internet zu erzeugen", heißt es in der Zusammenfassung des Patents. Mit dem 83 Punkte umfassenden Patent will das Unternehmen vermutlich auf Dollarfang gehen und hat dafür Methoden im Visier, die beispielsweise Flash-Technik von Adobe, Asynchronous Javascript and XML (AJAX) sowie Java einsetzen. "Das Patent deckt alle Implementationen von Rich-Media-Techniken ab", gab Firmenchef Neil Balthaser gegenüber US-Medien zu Protokoll.

Allenfalls die Prior-Art-Regel könnte es schwer machen, den Anspruch in raschelnde Geldscheinstapel umzusetzen. Danach wird ein Patent ungültig, wenn die infrage stehende Technik bereits vor Patentbeantragung eingesetzt wurde – beantragt wurde das Balthaser-Patent am 9. Februar 2001, erteilt hat es das US-Patentamt am 14. Februar dieses Jahres. Die unabsehbaren Auswirkungen im Falle einer Gültigkeit dürfte die Diskussionen um Softwarepatente erneut anheizen. (mhe)