Onkelz verschicken böhse Abmahnungen

Nach dem Sportartikelhersteller adidas haben nun auch die Böhsen Onkelz, Deutschlands wohl umstrittenste Band, die Logoseiten-Betreiber als Abmahn-Ziel entdeckt.

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Das Beispiel adidas macht Schule. Nach dem Sportartikelhersteller haben nun auch die Böhsen Onkelz, wohl Deutschlands umstrittenste Band, die Logoseiten-Betreiber als Abmahn-Ziel entdeckt. Die ehemalige Punk-Band machte sich in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens hauptsächlich mit ausländerfeindlichen und nationalsozialistischen Texten einen Namen. Seitdem haben die Onkelz eine wundersame Metamorphose durchlaufen. Die ehemalige "Fascho-Combo" engagiert sich mittlerweile für Greenpeace und wendet sich öffentlich gegen rechten Terror, Rassismus und Intoleranz.

Ziemlich genau eine Woche nachdem die adidas-Abmahnungen publik geworden waren, erhielt Michael Fricke, Betreiber der Logo-Seite mf-webdesign, Post von den Anwälten der Böhsen Onkelz. Fricke hatte den Schriftzug der Böhsen Onkelz als Handy-Logo über seine Web-Page angeboten. Die Anwälte forderten Fricke auf, eine Unterlassungserklärung abzugeben sowie die entstandenen Anwaltskosten zu übernehmen. Der Streitwert wird in diesem Fall mit 250 000 Mark beziffert. Wie viele Betreiber diesmal betroffen sind, lässt sich schwer sagen. Fricke geht jedoch davon aus, dass er nicht der einzige ist. Von den Rechtsberatern der Onkelz war keine Stellungnahme zu erhalten. (atr)