MySpace gibt Daten von Sexualstraftätern nicht ohne weiteres heraus

Der Betreiber der Social-Networking-Site sieht keine gesetzliche Grundlage für die Forderung von acht US-Justizministern zur Herausgabe von Daten.

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Der Betreiber der Social-Networking-Website MySpace ist nicht bereit, den Aufforderungen von acht Justizministern von US-Bundesstaaten zur Übergabe von Namen und Profilen von Nutzern, die als Sexualstraftäter bekannt sind, ohne gesetzliche Grundlage nachzukommen. Das Unternehmen führt den Electronic Communications Privacy Act an, laut dem die Herausgabe von persönlichen Daten eine gerichtliche Anordnung oder einen Durchsuchungsbefehl erfordere, heißt es in US-Medien. Die Justizminister der US-Bundesstaaten Pennsylvania, Connecticut, Georgia, Idaho, Mississippi, New Hampshire, North Carolina und Ohio hatten MySpace eine Frist bis zum 29. Mai eingeräumt, bis zu der das Unternehmen die Zahl der Sexualstraftäter bekannt geben soll und welche Maßnahmen ergriffen werden, um sie von der Community fernzuhalten.

Seit zwölf Tagen werde bei MySpace eine Software angewendet, durch die Sexualstraftäter identifiziert werden könnten, heißt es weiter. Aus den insgesamt 175 Millionen Profilen sei jeder registrierte Sexualstraftäter entfernt worden, habe der Datenschutzbeauftragte Hemanshu Nigam versichert. Genaue Zahlen wurden nicht bekannt. Außerdem arbeitet MySpace mit der Firma Sentinel Tech und dem National Center for Missing and Exploited Children zusammen, um Sexualstraftäter ausfindig zu machen.

Die Justizminister befürchten, auf den Seiten der Community könnten sich tausende Sexualstraftäter aufhalten, zumal diese besonders gerne von Minderjährigen genutzt wird. Der Justizminister von Connecticut, Richard Blumenthal, kritisierte MySpace, da es seiner Meinung nach nicht genug gegen Sexualstraftäter unternehme. Auch wenn das Unternehmen beteuere, die Profildatenbank zu bereinigen, wolle er mehr darüber wissen, was MySpace für den Schutz der Kinder tue. (anw)