Prinz Harry: "Guter Bordschütze dank Videospielen"

Großbritanniens Prinz Harry hat ausgeführt, dass er wohl nur dank seiner Liebe für Videospiele Bordschütze eines Kampfhubschraubers sei. In einer Reihe von Interviews kritisierte er außerdem die britische Presse.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 194 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der britische Prinz Harry von Wales hat angedeutet, dass ihm als Bordschützen eines Kampfhubschraubers seine Liebe zu Videospielen zugute kommt. Das geht aus einem Interview hervor, das während seines Kampfeinsatzes in Afghanistan geführt wurde. Darin sagt er, zuerst habe es nicht danach ausgesehen, dass er Bordschütze werden würde, weil ihn die Armee wegen des fehlenden Universitätsbesuchs für nicht intelligent genug gehalten habe. Was "nett" sei, wie er ironisch anfügt, "aber möglicherweise wahr". Jetzt sei ihm die Tätigkeit aber eine Freude, weil er einer von denen sei, die das Spielen an der Playstation und der Xbox lieben, weswegen er mit seinen Daumen wohl recht nützlich sei.

Harry vor einem Apache

(Bild: army.mod.uk)

Prinz Harry hat vor wenigen Tagen einen viermonatigen Kampfeinsatz in Afghanistan beendet, bei dem er teilweise von britischen Reportern begleitet worden war. Denen gab er nicht nur mehrere, teilweise recht unverblümte Interviews, sondern führte ihnen auch sein Quartier und den Apache-Kampfhubschrauber vor, in dem er fliegt. Außerdem erklärte er, dass er in seinem Einsatz auch getötet hat: "Wenn es Leute gibt, die unseren Jungs Böses wollen, dann nehmen wir sie aus dem Spiel." "Ein Leben nehmen, um ein Leben zu schützen," umschreibt er diese Einstellung.

Mehrmals wird in den Gesprächen auch seine tiefe Abneigung gegen die Presse deutlich. So sei er überrascht, wie viele Briten die Meldungen und Gerüchte über ihn lesen. Zwar sei jeder selbst Schuld, wenn er die Zeitungen kaufe, er hoffe aber, dass niemand auch glaube, was darin geschrieben stehe. Diese Ablehnung gehe zurück auf den Umgang mit seiner Familie, als er noch sehr klein gewesen sei, womit er auf den Unfalltod seiner Mutter Diana verweist.

Auf den so verstandenen Vergleich zwischen dem Krieg und einem Videospiel hat mittlerweile ein Sprecher der Taliban geantwortet. Er denkt laut dem Guardian, Harry habe mentale Probleme und sage deswegen, dass es sich um ein Spiel handele. Wirklich an Kriegsoperationen habe Harry aber sowieso nicht teilgenommen und kenne deswegen die Folgen überhaupt nicht. Verärgert sei er aber nicht, sagte der Taliban-Sprecher, schließlich habe Harry überhaupt nicht genügend Verstand, um zu wissen, dass in Afghanistan Krieg herrsche. (mho)