USA fragten am häufigsten Nutzerdaten von Google ab

Laut Googles aktuellem Transparenzbericht fragen die US-Behörden im globalen Vergleich am häufigsten nach den Nutzerdaten des Suchmaschinenriesen. Im zweiten Halbjahr 2012 tätigten sie über ein Drittel der weltweiten Anfragen.

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US-Behörden forderten im globalen Vergleich offenbar am häufigsten Nutzerdaten von Google an. Das geht aus den aktuellen Zahlen zum Halbjahr Juli bis Dezember 2012 hervor, die der Suchmaschinenkonzern am Mittwoch in seinem Transparenzbericht veröffentlicht hat. Demnach kamen 8438 Anfragen zu 14.791 Nutzerkonten aus den Vereinigten Staaten – über ein Drittel der weltweit 21.389 Anfragen zu 33.634 Konten in diesem Zeitraum. Bei 88 Prozent der US-Anfragen legte Google auch Daten vor.

Auf dem zweiten Platz folgt Indien mit 2431 Anfragen zu 4106 Nutzerkonten, danach Frankreich mit 1693 Ersuchen zu 2063 Konten. Deutschland liegt in der Halbjahres-Rangliste auf Platz vier mit 1550 Anfragen zu 1944 Konten, wovon bei 42 Prozent der Behördenersuchen Auskünfte gegeben wurden.

Im Gesamtjahr 2012 wurden 42.327 Anfragen weltweit gestellt, im Vorjahr waren es noch 34.001. Auch aufs ganze Jahr gesehen stehen die USA mit 16.407 Anfragen an der Spitze, ein Anstieg um rund ein Drittel gegenüber den 12.271 US-Ersuchen von 2011. Deutsche Behörden hakten 2012 insgesamt 3083 Mal bei Google nach, 2011 lagen die Anfragenzahl hierzulande noch bei 2491.

Erstmal schlüsselt Google in seinem Bericht auch für die USA auf, welchen juristischen Hintergrund die Anfragen haben. 68 Prozent der Auskunftsersuchen gründeten sich auf behördliche Anordnungen, die laut Google am einfachsten zu bekommen sind, weil sie keinen richterlichen Erlass benötigen. Bei 22 Prozent handelte es sich um richterliche Durchsuchungsbefehle, bei 10 Prozent um sonstige Gerichtsanordnungen.

Anders als in den vorherigen Berichten macht der Konzern diesmal noch keine Angaben zur Zahl der Löschanfragen von Behörden. Diese sollen künftig separat mitgeteilt werden. Google hatte seinen globalen Transparenzbericht erstmals 2010 veröffentlicht und bringt seitdem regelmäßige Aktualisierung im Halbjahres-Rhythmus. Im Juni vergangenen Jahres hatte das Unternehmen eine erhebliche Zunahme staatlicher Löschanfragen beklagt. (axk)