Developer Economics 2013: Android baut Vorsprung aus

Fast Dreiviertel der für die Studie befragten Entwickler haben schon Android-Apps geschrieben. Bei iOS sind die Zahlen nun rückläufig: Es entwickeln 56 Prozent der über 3400 Befragten für Apples mobiles Betriebssystem.

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Von
  • Alexander Neumann

Der Branchendienst Vision Mobile präsentiert in seiner Studie "Developer Economics 2013" Android als verbreitetste Zielplattform für die App-Entwicklung. Googles mobiles Betriebssystem hat hier seine Führungsposition um 5 Prozent ausgebaut. 72 Prozent der über 3400 weltweit befragten Entwickler haben anscheinend schon Android-Apps geschrieben. Bei iOS sind die Zahlen nun rückläufig: Waren es vor einem halben Jahr 61 Prozent, entwickeln nun 56 Prozent der Befragten für Apples mobiles Betriebssystem. Stabil verhält sich die Entwicklung für Windows Phone (21 %) und BlackBerry (16 %). Andere Plattformen wie Symbian (7 %) und Bada (2 %) werden zunehmen unwichtig.

Die Hälfte gab an, HTML5 als alternativen, plattformunabhängigen Weg zur nativen Plattformentwicklung zu wählen. Die Auszeichnungsprache rückte zum ersten Mal in die Beobachtung der Studie auf. Allerdings wünschen sich Entwickler bessere APIs zum nativen Zugriff auf die Geräte (35 %), bessere Entwicklungsumgebungen (34 %) und eine bessere Debugging-Unterstützung (22 %). Als hervorstechende Gründe für den Einsatz von HTML5 wurden die Portabilität des Codes über unterschiedliche Plattformen hinweg (56 %) und eine günstigere Entwicklung (51 %) genannt.

Die große Mehrheit der Befragten (86 %) entwickelt Smartphone-Apps, etwas mehr als Dreiviertel programmiert für Tablets. Hier liegt iOS als Zielplattform knapp vor BlackBerry, bei den Smartphones hat Android die Nase vorne, ebenfalls knapp vor iOS. Zukunftsmusik ist weiterhin das Schreiben von Apps für Fernseher (6 %). Das Thema "Smart TV" befindet sich allerdings noch in einem frühen Stadium.

Fast Dreiviertel aller befragten Entwickler schreibt Apps für mehr als zwei Plattformen. Doch scheinen sie sich, wenn sie Geld verdienen wollen, vorrangig auf Android und iOS zu konzentrieren. Die Bereitschaft, für mehr Plattformen zu entwickeln, ist aber über das letzte Jahr rückläufig. Waren es 2011 3,2 und 2012 2,7 mobile Plattformen, für die im Durchschnitt entwickelt wurde, sind es nun 2,6 Plattformen.

Unter den Cross-Plattform-Tools haben PhoneGap (34 %), Appcelerator (21 %) und Adobe AIR (19 %) die größte Verbreitung. Die Herausgeber der zum vierten Mal herausgegebenen Studie weisen allerdings darauf hin, dass das Angebot an solchen Werkzeugen sehr fragmentiert sei, was die Wahl des für einen geeigneten Angebots erschwere. Hier spielen vor allem die Unterstützung möglichst vieler Plattformen, die Entwicklungsgeschwindigkeit, die Lernkurve, der Zugang zu nativen APIs und die Performance eine wichtige Rolle.

Die "Developer Economics" skizzieren die aktuelle Marktsituation im mobilen Bereich und geben Anhaltspunkte für die Wahl einer Plattform. Der Report geht auch der Frage nach, was einzelne Systeme für Entwickler attraktiv macht und wägt die Verdienstmöglichkeiten mit den jeweiligen Entwicklungskosten einzelner Plattformen ab. Die neue Ausgabe steht als 60-seitiges PDF kostenfrei per Download zur Verfügung. Die Inhalte können unter der Lizenz Creative Commons Attribution 3.0 weiterverwendet werden. (ane)