Spielehersteller THQ zerfällt

In einer Auktion um Rechte und Besitztümer des US-amerikanischen Spieleherstellers wurde ein höherer Preis erlöst, als ein Investor für die komplette Firma geboten hatte.

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Der insolvente US-amerikanische Spielehersteller THQ wird zerschlagen. Konkursrichterin Mary F. Walrath aus dem US-Bundesstaat Delaware hat die Ergebnisse einer Auktion bewilligt, nach denen Firmenteile an unterschiedliche Unternehmen verkauft werden. Die daraus resultierenden 72 Millionen US-Dollar, mit denen Schulden bei Gläubigern bezahlt werden sollen, überträfen die 60 Millionen, die der Investor Clearlake geboten habe, berichtet die Nachrichtenagentur.

Mit dem Spielestudio Relic Entertainment, in dem Spiele wie Company of Heroes entstanden, sicherte sich Sega Sammy Holdings den größten Brocken und zahlt 26,6 Millionen US-Dollar. Das deutsche Unternehmen Koch Media kauft für 22,3 Millionen US-Dollar das Studio Volition, in dem die Spieleserie Saints Row entstand. Außerdem übernimmt Koch Media für 5,9 Millionen US-Dollar die Rechte zum Entwickeln und Vermarkten von Spielen unter den Titeln Metro 2033 und Metro 2034.

Das noch nicht veröffentlichte Videospiel Evolve kommt für 10,9 Millionen US-Dollar unter die Haube von Take-Two Interactive. Ubisoft interessiert sich für die Rechte an South Park: The Stick of Truth, die 3,3 Millionen US-Dollar kosten sollen und will THQ Montreal für 2,5 Millionen US-Dollar übernehmen. Die Marke Homefront geht für 544.000 US-Dollar an den Spielehersteller Crytek. Für das Entwicklungsstudio Vigil Games fand sich kein Interessent. Es soll dem Bericht zufolge "mehrere Millionen Dollar" wert sein.

THQ hatte in den vergangenen fünf Geschäftsjahren rote Zahlen geschrieben. Die Schulden überstiegen den Firmenwert. Dem Todesstoß nahe kam die Firma durch das Debakel um das Tablet uDraw. Firmenchef Jason Rubin bedauerte via Twitter die Zerschlagung und auch, dass einige Entwickler wohl ihren Arbeitsplatz verlieren werden. (anw)