ESA: Himmelskarten und Sonnenflecken

Die europäische Weltraumagentur ESA will 2013 nicht nur wichtige Missionen starten, sondern erhofft sich auch bedeutende Ergebnisse von bereits laufenden. Das erklärte der Chef der Organisation in Paris.

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Der Generaldirektor der ESA Jean-Jacques Dordain hat in Paris einen Überblick über wichtigsten Aktivitäten gegeben, die bei Europas Weltraumagentur im Jahr 2013 anstehen. Geplant sind demnach Sonden zur Erforschung des Weltraums sowie der Erde. Außerdem sollen laufende Missionen wichtige Forschungsergebnisse liefern. Darüber hinaus wird ein Europäer auf der Internationalen Raumstation erwartet.

Das Weltraumteleskop Herschel

(Bild: ESA – D. Ducros, 2009)

Grundlegendes erwartet die ESA von den beiden 2009 gestarteten Raumsonden Planck und Herschel. Basierend auf der Arbeit von Planck sollen Ende Mai die ersten Bilder veröffentlicht werden, die für den gesamten Himmel die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung darstellen. Ende des Jahres soll dann eine Karte der Milchstraße fertig sein, auf der dank Herschel unter anderem dargestellt sein soll, wo in unserer Galaxie gegenwärtig Sterne entstehen.

Gleich eine ganze Reihe der aktuell operierenden ESA-Sonden soll im Jahresverlauf das erwartete Maximum im Sonnenfleckenzyklus analysieren. Es werde wahrscheinlich das schwächste für ein Jahrhundert und dank Mars Express und Venus Express könnten dessen Auswirkungen auf die Erde sowie die erdnächsten Planeten untersucht werden. Einer genauen Untersuchung der Erde wird sich die Satellitenflotte der Mission Swarm ab April widmen. Drei Satelliten sollen hochauflösende Präzisionsmessungen des Erdmagnetfelds vornehmen.

Gaia soll die Milchstraße kartieren

(Bild: ESA/Medialab)

In der zweiten Jahreshälfte soll die ESA-Sonde Gaia starten und danach die bis dato größte und genaueste dreidimensionale Karte unserer Milchstraße erstellen. Dafür wird sie fünf Jahre lang mehr als eine Milliarde Sterne und deren Position beobachten. Die ESA baut dabei auf den Erkenntnissen der Vorgängermission Hipparcos auf. Im Rahmen der bemannten Raumfahrt soll am 29. Mai vom Weltraumbahnhof Baikonur die 36. Langzeitbesatzung zur Internationalen Raumstation ISS starten. Für die ESA wird dann der der italienische Astronaut Luca Parmitano mit an Bord sein, der bis November im All bleiben wird.

Wenige Tage vor dem Ende des Jahres, am 29. Dezember wird dann die Sonde Mars-Express in gerade einmal 47 Kilometern Entfernung an dem Marsmond Phobos vorbeifliegen. Von diese navigationstechnischen Meisterleistung, wie die ESA es nennt, erhofft man sich genauere Erkenntnisse über den Aufbau das Marsbegleiters. Die werden für 2014 erwartet. (mho)