H.265/HEVC: Neues Hochleistungs-Videoformat offiziell freigegeben

Der Nachfolger des Quasi-Standards H.264 für HD-Videos im Internet kommt mit der halben Bitrate seines Vorgängers bei gleicher Bildqualität aus.

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Von
  • Detlef Grell

Die ITU (International Telecommunication Union) mit Sitz in Genf ist als UN-Agentur unter anderem für die weltweite Vergabe von Frequenzbändern zuständig. Sie hat jetzt den offiziellen Startschuss für das neue Video-Kodierverfahren H.265/HEVC gegeben, das die Moving Picture Experts Group (MPEG) im Juli 2012 in Stockholm verabschiedet hat: Der als High Efficiency Video Coding (HEVC) oder auch H.265 bezeichnete Standard soll bei gleicher Videoqualität die Kompression des 2003 eingeführten H.264/AVC noch einmal verdoppeln.

Dadurch können auf allen Übertragungswegen – also nicht nur im Internet, wo laut ITU die H.264-Nutzung bereits 80 Prozent ausmache – entweder doppelt so viele Kanäle genutzt oder Videos bei gleicher Kanalbelastung in höherer Qualität übertragen werden. Die ITU sieht H.265/HEVC als den Videokompressionsstandard für das nächste Jahrzehnt. Er werde bessere Qualität bei Videos fürs mobile Geräte ebenso ermöglichen wie TV-Auflösungen oberhalb HD (1920x1080) – was sich ganz handfest unmittelbar für den Mehrbedarf bei Filmen in 3D-Stereoskopie bei voller HD-Auflösung nutzen ließe. Allerdings bleibe der Vorgänger H.264 noch auf lange Sicht die dominierende Technik.

  • siehe dazu den Hintergrundartikel: Noch effizienter, bitte! – Der kommende Videokompressionsstandard High Efficiency Video Coding (HEVC) in c't 14/12, S. 174

(gr)