Mozilla von der International Telecommunications Union ausgezeichnet

Auf dem "World Telecommunications and Information Society Day" vergibt die ITU erstmals einen Preis an eine Firma.

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Von
  • Detlef Borchers

Heute begeht die International Telecommunications Union (ITU) den "World Telecommunications and Information Society Day". Mit ihm wird an die Gründung des Verbandes im Jahre 1865 erinnert, der seit damals für die Normierung und Standardisierung von Kommunikationstechnik zuständig ist. Der diesjährige Gedenktag steht unter dem Thema "Connecting the Young".

Dabei vergibt die ITU 250 Stipendien für Jugendliche, die in Trainingscentern der Organisation ausgebildet werden. Außerdem werden am ehemaligen "Welttag der Telekommunikation" Personen ausgezeichnet, die sich um die Entwicklung der Kommunikation oder der Informationsgesellschaft verdient gemacht haben. In diesem Jahr geht der Preis an zwei Personen und erstmals an eine Firma, der von der Mozilla Foundation gegründeten Mozilla Corporation.

Mark I. Krivocheev, der Leiter des russischen Instituts für Radio- und Fernsehforschung, erhält den World Information Society Award für sein Lebenswerk als Forscher und Entwickler des Dgitalfernsehens und des HDTV-Standards. Für die Überbrückung des "digitalen Grabens" wird Margarita Cedeño de Fernández geehrt, die First Lady der Dominikanischen Republik. Dort hatte sie einem ehrgeizigen Programm auf den Weg geholfen, das in jeder Kommune ein Technologie-Center installieren will, in dem Telefon, Fax- und Internetdienste der armen Bevölkerung kostenlos zur Verfügung stehen sollen.

Einen weiterer Award geht an die Mozilla Corporation, vertreten durch die Mozilla-Chefin Mitchell Baker. "Mozilla ist keine tradionelle Software-Firma. Es ist eine globale Gemeinschaft, eine öffentliche Wohltätigkeitsorganisation, die sich dafür einsetzt, die Internet-Erfahrung für Menschen in aller Welt zu verbessern", heißt es in der Begründung der ITU, die den Award sonst nur an Personen vergibt. Mit der Auszeichnung für das Open Source-Projekt werde der Ansatz geehrt, dass auch die Ärmsten erstklassige Software nutzen können.

Eine ähnliche Praxis verfolgte die ITU bereits im letzten Jahr, als sie einen World Information Society Award an Muhammad Yunus von der Graemeen Bank vergab, die mit Mikrokrediten für die Ärmsten Entwicklungshilfe betreibt. Im gleichen Jahr wurde Yunus für seine Arbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (Detlef Borchers) / (it)