Qualcomm sucht Entwickler für ARMv8-Serverprozessoren

Der führende Hersteller von Smartphone-Prozessoren will offenbar auch Server-SoCs verkaufen: Stellenanzeigen erwähnen ausdrücklich 64-Bit-Prozessoren mit integrierten PCI-Express- und Ethernet-Controllern.

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2014 erwartet ARM die ersten serienreifen Server mit 64-Bit-ARM-SoCs.

(Bild: ARM)

Anscheinend will sich auch Qualcomm in die Riege der Hersteller von Serverprozessoren einreihen, zu der bisher mindestens AMD, Applied Micro, Calxeda, Cavium, HiSilicon, Marvell, Nvidia, Samsung und Texas Instruments gehören. Die EETimes hat in den Online-Stellenanzeigen von Qualcomm jedenfalls Offerten unter anderem für Entwickler von ARMv8-Prozessoren mit integrierten Ethernet-, SATA- und PCI-Express-Controller gefunden. Demnach will Qualcomm am Standort Raleigh in North Carolina, wo auch das Snapdragon-Team sitzt, solche Systems-on-Chip (SoCs) entwickeln.

ARM gibt nur wenige Lizenznehmer öffentlich bekannt.

(Bild: ARM)

ARM selbst geht davon aus, dass 2014 die ersten Server mit 64-Bit-tauglichen ARMv8-SoCs verkauft werden. Schon heute stecken 32-bittige ARM-SoCs in vielen NAS-Geräten. Als Lizenznehmer für die ARMv8-Implementierung Cortex-A50 hat ARM bisher AMD, Calxeda, HiSilicon und Samsung öffentlich genannt. Applied Micro, Cavium Networks und Nvidia haben jeweils eine ARMv8 "Architecture License", können also eigene CPU-Kerne entwickeln, die ARMv8-kompatibel sind – so wie Marvell (Sheeva) und Qualcomm (Krait) eigene ARMv6-/ARMv7-kompatible Kerne haben.

Zu den großen Käufern von ARM-Servern dürfte Facebook gehören; das Unternehmen erarbeitet im Rahmen des Open Compute Project Standards für Microserver. Die Industrievereinigung Linaro treibt die passende Linux-Software für ARM-SoCs voran. Angeblich arbeitet auch Microsoft an einem Windows Server für ARM-SoCs – Microsoft betreibt selbst große Cloud-Rechenzentren. Intel kontert mit Atom-SoCs.

ARM geht von einem Marktpotenzial für Server-SoCs von 20 Prozent aller Server aus, HP hatte für Microserver mit ARM- oder Atom-SoCs 15 Prozent genannt. IDC hatte die Chancen kürzlich weitaus skeptischer eingeschätzt. (ciw)