Strom aus dem Internet

Der Online-Publisher Travix will noch in diesem Jahr in seinem Internet-Kaufhaus auch Strom von der RWE AG anbieten. Der Energieriese liefert laut Stiftung Warentest Strom zu den bundesweit günstigsten Konditionen. Seit der Liberalisierung des Energiemarktes im April 98 kann jeder Haushalt seinen Energielieferanten frei wählen. Die lokalen Energieversorger müssen den Strom gegen eine "Durchleitungsgebühr" zum Endkunden transportieren. Großkunden konnten seit Beginn der Liberalisierung schon Preisnachlässe bis zu 30 Prozent aushandeln.

Bis die Privatkunden tatsächlich ihren Energieversorger wechseln können wie den Telefonanbieter, ist aber noch etwas Geduld nötig. Laut Verband der Elektrizitätswerke in Deutschland (VDEW) sind noch organisatorische und technische Rahmenbedingungen bei den Abrechnungssystemen zu klären. Verbandssprecher Uwe Kirsche rechnet damit, daß ab Anfang nächsten Jahres auch vermehrt um Privatkunden geworben wird. Mit massiven Preiseinbrüchen, wie bei Telefontarifen, sei allerdings nicht zu rechnen. Der Verband schätzt die möglichen Einsparungen auf etwa zehn Prozent; zur Zeit liegt der durchschnittliche Preis bei 31 Pfennig pro kWh. Neben wirtschaftlichen Gründen könnten die Kunden auch aus anderen Motiven wechseln: Einige Anbieter werben schon jetzt für ökologisch produzierten Strom. (wst)