Neue Nikon-Optiken: 17.000-Euro-Supertele und ein Weitwinkel-Zoom

Das neue Objektiv AF-S Nikkor 800 mm 1:5,6E FL ED VR bietet sich für Spezialeinsätze in der Sport-, Presse- und Tierfotografie an. Eher Allrounder ist dagegen das ebenfalls neue Weitwinkel-Zoomobjektiv AF-S Nikkor 18–35 mm 1:3.5–4.5G ED.

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Von
  • Sebastian Arackal

Neues Supertele: AF-S NIKKOR 800 mm 1:5,6E FL ED VR

(Bild: Nikon)

Nikon kündigte für Anfang April mit dem neuen 800-Millimeter-Objektiv die bisher längste Brennweite der Nikkor-Objektivreihe* an. Die Lichtstärke des Superteles liegt bei f/5.6. Der Bildstabilisator (VR) ermöglicht längere Belichtungszeiten, der Silent-Wave-Motor (SWM) des Objektivs soll für schnelle und präzise Fokussierung sorgen. Das Objektiv wird nach Angaben von Nikon "neues Flaggschiff im Sortiment der Nikon-Superteleobjektive".

Zielgruppe für die Optik, die für stolze 17.130 Euro (UVP) in den Handel kommt, sind professionelle Sport-, Tier- und Pressefotografen. Bei der Entwicklung der 800-mm-Brennweite wurde unter anderem Wert auf das für Supertele-Verhältnisse relativ geringe Gewicht gelegt. Nikon stellte den Tubus dafür aus einer leichten, stabilen Magnesiumlegierung her. Das Objektiv wiegt ca. 4.590 Gramm (und ca. 4.725 Gramm mit angesetztem Telekonverter). Zum Vergleich: Das AF-S Nikkor 600 mm 1:4G ED VR bringt zirka 5060 Gramm auf die Waage.

Das optische System umfasst 20 Linsen in 13 Gruppen, einschließlich zwei Fluorit- und zwei ED-Glas-Linsen. Da die beiden vordersten Linsen aus Fluorit bestehen, ist der vordere Teil des Objektivs leichter und der Schwerpunkt wird nach hinten verlagert, wodurch eine ruhige Handhabung gewährleistet werden soll. Die Fluoritlinsen sollen für sehr gute optische Eigenschaften mit hoher Lichtdurchlässigkeit bei minimalen Farbfehlern sorgen. Die Nanokristallvergütung soll Reflexionen und Streulicht verringern. Die Frontlinse ist durch ein konvex-konkav geformtes Meniskus-Schutzglas geschützt. Das Objektiv besitzt einen Einschubfilterhalter mit einem 52-mm-NC-Klarglasfilter.

Im Lieferumfang des Superteles ist ein Telekonverter enthalten, der AF-S Telekonverter TC800-1.25E ED. Mit dem Telekonverter, der nicht einzeln verkauft wird, erreichen Fotografen dann eine Brennweite von 1000 mm, die effektive Lichtstärke des Objektivs mit angesetztem Konverter sinkt auf f/7.1.

Weitwinkel-Zoomobjektiv: AF-S NIKKOR 18–35 mm 1:3,5–4,5G ED

AF-S NIKKOR 18–35 mm 1:3,5–4,5G ED

(Bild: Nikon)

Auch bei den Weitwinkel-Objektiven legt Nikon nach und schickt das AF-S Nikkor 18–35 mm 1:3.5–4.5G ED ins Rennen. Die Optik ist kompatibel mit allen digitalen Spiegelreflexkameras von Nikon und nach Angaben des Herstellers für den Gebrauch mit Vollformat-Spiegelreflexkameras optimiert. Einsatzgebiet des neuen Weitwinkel-Zooms ist zum Beispiel das Fotografieren von Innenräumen. Die kleinste Blende beträgt abhängig von der Brennweite 22–29. Die neu konstruierte Optik des Nikkor besteht aus 12 Linsen in acht Gruppen. Drei asphärische Linsen und zwei ED-Glas-Linsen sollen für sehr gute Auflösung und eine effiziente Korrektur von sphärischer und chromatischer Aberration, Verzeichnung sowie anderer Abbildungsfehler sorgen. Nikons Vergütungstechnologie "Super Integrated Coating" soll Geisterbilder und Streulicht auch bei Gegenlichtaufnahmen mindern. Metall-Bajonett und schützende Gummidichtung machen das ca. 385 Gramm schwere Weitwinkel-Zoom robust. Im Lieferumfang ist eine Gegenlichtblende enthalten. Das Nikkor-Objektiv wird voraussichtlich Anfang März zum Preis von 750 Euro (UVP) auf den Markt kommen.

* [Update: bezieht sich auf die aktuell angebotene Nikkor-Objektivreihe] (sea)