Supercomputer mit temperierten GPUs will die Green500 stürmen

Hybridrechner mit CPUs und Grafikprozessoren sollen hohe Rechenleistung bringen, dabei aber sparsam mit der Energie umgehen. Beim italienischen Supercomputer Eurora gehen die Hersteller deshalb eigene Wege.

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Von
  • Nikolai Zotow

Italiens Supercomputer Eurora soll schnell und sparsam sein, was den Stromverbrauch angeht. Um das zu erreichen, verwendet der Hersteller Eurotech mit Stammsitz in Amaro, Italien, seine Aurora-Tigon-Systeme. Er bestückt sie mit Intels Xeon-CPUs sowie NVIDIAs Kepler-GPUs als Beschleuniger. Die Wassertemperatur des Kühlsystems liegt zwischen 15 bis 52 °C. Es erfasst im Unterschied zu anderen Rechnern auch die GPUs.

Spezielle Anschlüsse für das Kühlwasser sind farblich gekennzeichnet., wobei die Temperatur des Kaltwasser bei 15 °C liegt

Ein Rack enthält auf einer Grundfläche von 1,5 m2 zwei Aurora Tigon, die insgesamt 128 Knoten enthalten. Jeder Node ist bestückt mit je zwei Xeon-CPUs vom Typ E5-2687W (Sandy Bridge) und zwei Tesla-GPUs K20 mit 16 GByte DDR3-RAM (1600 MHz) sowie einer 160 GByte großen SSD und einem Altera Stratix VFPGA (Field Programmable Gate Array). Als Interconnect dient Infiniband QDR (Quad Data Rate) in einem 3D Torus. Ein Knoten soll bis zu 1,7 TFlop/s erreichen, insgesamt käme Eurora auf rund 350 TFlop/s pro Rack.

Eurora soll laut Eurotech 3150 Megaflops pro Watt bieten und nähme damit den Spitzenplatz in der Liste der energieeffizientesten Superrechner, der Green500 ein. Derzeitiger Spitzenreiter ist Beacon von Appro am National Institute for Computational Sciences der Universität von Tennessee. Er erreicht 2499 MFlops/W.

Eurora ist Teil des gleichnamigen Projekts "EURopean many integrated cORe Architecture" (EURORA) das zum europäischen Supercomputerverbund PRACE gehört. Das System steht im italienischen Rechenzentrum CINECA. Beteiligen sind außerdem GRNET aus Griechenland, NCSA aus Bulgarien und das serbische IPB. Die Italiener sind bereits mit seinem Fermi-BlueGene/Q von IBM mit 163.840 Kernen auf Platz neun der Top500-Liste vom November 2012 vertreten.

Der italienische Hersteller Eurotech stellt Informationstechnik für spezielle Abnehmer wie das Militär her. Mit Aurora Tigon bietet er HPC-Rechner nun auch für Industrie und Forschung an. (rh)