iPhone: Angebliche Verspätung und grünes Licht von der FCC

Apples iPhone darf nach der Freigabe durch die Federal Communications Commission ab Juni in den USA verkauft werden. Kurz zuvor hatte es einen Bericht über eine angebliche Verschiebung auf Oktober gegeben, was für viel Aufruhr an der Börse sorgte.

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Das iPhone hat kurz vor dem Verkaufsstart in den USA eine wichtige Hürde genommen. Die Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC) gab dem ersten Smartphone des Konzerns am gestrigen Donnerstag ihren Segen. Den von der FCC veröffentlichten Unterlagen (PDF-Datei) sind eine Reihe technischer Einzelheiten und Testergebnisse zu entnehmen. Allerdings hatte Apple Berichten zufolge darum gebeten, einige Details des Antrags und des Testberichts vorerst zurückzuhalten beziehungsweise gar nicht zu veröffentlichen. Mit der Freigabe durch die FCC ist Apple nach Angaben einer Sprecherin im Plan für den Verkaufsstart im Juni.

Für deutlich mehr Aufregung sorgte zuvor eine Falschmeldung, die den Börsenwert des Konzerns zwischenzeitlich um einige Milliarden US-Dollar nach unten drückte. Das zu AOL gehörende Blog Engadget hatte unter Berufung auf eine bei Apple intern kursierende Mitteilung berichtet, die Auslieferung des iPhones werde auf Oktober verschoben. Gleichzeitig solle der bereits zugunsten des neuen Mobilfunk-Gadgets in die Warteschleife geschickte Leopard erst im Januar zum Zuge kommen. Die Börse reagierte äußerst nervös auf diese Ankündigung, innerhalb von wenigen Minuten verlor Apple einige Milliarden US-Dollar an Börsenwert, notiert Michael Arringgton in TechCrunch nicht ganz ohne Häme ("AppleGate") für die Kollegen – er gibt allerdings auch zu, er hätte die Nachricht unter diesen Umständen wahrscheinlich ebenfalls veröffentlicht.

Wie es zu der teuren Falschmeldung kam, erklären die Blogger so: Eine vertraute und dem Engadget-Autor persönlich bekannte Quelle bei Apple habe eine E-Mail weitergeleitet, die intern an Apple-Mitarbeiter gesendet worden war. In dem internen Memo sei von der iPhone-Verschiebung auf Oktober und einer entsprechenden Pressemitteilung die Rede gewesen. Diese Pressemitteilung hat es allerdings nicht gegeben, und die interne E-Mail wurde gut eineinhalb Stunden später – Apple-intern – als Fälschung enttarnt.

Inzwischen war die Meldung aber schon bei Engadget gelandet, das Blog berichtete um kurz vor 12 Uhr von der angeblichen iPhone-Verspätung. Kurz nach Mittag war der Apple-Kurs nach Angaben der Washington Post um drei Prozent eingebrochen – ein Verlust von 2,8 Milliarden US-Dollar. Das an der amerikanischen Ostküste beheimatete Engadget hatte sich zwar um eine Stellungnahme von Apple bemüht, diese aber zunächst nicht erhalten. In Kalifornien, dem Sitz des Unternehmens, hatte der Arbeitstag noch nicht begonnen. Nachdem Apple ein klares Dementi abgegeben hatte, korrigierte Engadget die Meldung und der Aktienkurs erholte sich im Laufe des Tages wieder. Unklar bleibt, wie sich jemand Zugang zu Apples interner Mailing-Liste verschaffen konnte und ob sich jetzt die Börsenaufsicht für den Fall interessiert.

Auch hierzulande brodelt die Gerüchteküche rund um das iPhone. Medienberichte, nach denen T-Mobile im Wettstreit um die alleinige europäische Vermarktung des Apple-Handys die Nase vorn haben soll, wollten weder Apple noch die Telekom-Tochter kommentieren. (vbr)