Auch Washington Post gehackt

Mit der Washington Post meldet ein weiteres renommiertes US-Medium einen Hacker-Angriff auf seine interne IT. Man sei jedoch zuversichtlich, dass man bei der Untersuchung der Attacke nicht mit der NSA kooperiert habe.

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Von
  • Johannes Endres

Nach der "New York Times" und dem "Wall Street Journal" hat die "Washington Post" als dritte große US-Zeitung zugegeben, Opfer eines Hacker-Angriffs gewesen zu sein. Ein Artikel des Blattes bestätigt im Wesentlichen einen Bericht des ehemaligen Post-Reporter Brian Krebs in dessen Sicherheits-Blog.

Da der Angriff denen auf die New York Times und andere Medien ähnelt, vermutet auch die Washington Post, dass es sich um das Werk chinesischer Hacker handelt. Die Angreifer seien wahrscheinlich schon seit 2008 oder 2009 unbemerkt im Computer-Netzwerk unterwegs gewesen. Dabei seien ihnen auch Administrator-Passwörter in die Hände gefallen. Es sei jedoch unklar, welche Informationen darüber hinaus gestohlen wurden. Der Angriff sei Ende 2011 entdeckt und beendet worden. Dagegen beruft sich Krebs auf einen ehemaligen Post-Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte. Nach seinen Angaben waren das ganze Jahr 2012 über Rechner in der Redaktion infiziert. Als Sicherheitssoftware habe man wie die New York Times Produkte von Symantec eingesetzt.

Laut Washington Post wurde allerdings auch intern geheim gehalten, dass Daten auf Redaktionsrechnern ausgespäht werden konnten. Das verärgert die Redakteure und -Korrespondenten, da sie eventuell ihre Informanten in China gefährdeten, ohne es zu wissen.

Krebs zitiert seine anonyme Quelle weiter, Experten von NSA und Verteidigungsministerium hätten einen Server zur forensischen Untersuchung mitgenommen. Der Post-Bericht kommentiert, "das wäre ein ungewöhnlicher Schritt für ein Medienunternehmen, das traditionell die Sicherheit seiner E-Mails und anderer Informationen vor Eingriffen der Regierung geschützt hat". Die Post-Sprecherin Kris Coratti sagt dazu lediglich: "Wir sind zuversichtlich, dass das nicht geschehen ist." Allerdings zitiert auch die Post anonyme Quellen aus dem eigenen Haus, der Vorgang werde noch untersucht. (Mit Material von dpa) / (je)