Kühlbox passt auf Inhalt auf

Einzelne Produkte für die Bestandsverwaltung mit RFID-Etiketten zu versehen, ist immer noch zu teuer. Doch bei Transportbehältern wie Kühlboxen lohnt sich die Technik durchaus. Sie kann sogar dabei helfen, die Kühlkette zu überwachen.

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Von
  • Jens Lubbadeh

Teure Transportbehälter wie Thermoboxen für Supermärkte lassen sich mit RFID-Etiketten besser auslasten und schützen, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 2/2013 (seit kurzem am Kiosk oder direkt im Heise Shop erhältlich). Beispiele dafür sind die internettaugliche Kühlbox „Vista“ von Bosch und der sensorgespickte Transportbehälter „InBin“ vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik. Die Ingenieure von Bosch Software Innovations GmbH haben sich der aufwendig isolierten Mehrwegbehälter der Einzelhandelskette Rewe angenommen und um die Boxen herum einen RFID-gestützten Logistikprozess aufgebaut. Der Grund: Die Behälter sind mit rund 600 Euro deutlich wertvoller als ihr Inhalt. Stehen sie ungenutzt herum, sind sie totes Kapital – und latent diebstahlgefährdet.

Das neue Logistiksystem beginnt beim Bereitstellen der Ware im Tiefkühllager. In dem Moment, in dem der Mitarbeiter an der Packstation seinen Auftrag vom System entgegennimmt, verknüpft der Computer den Inhalt mit dem Behälter und baut ihn in einen Tourenplan ein. Dabei ist er auf den kürzesten Weg hin optimiert und verfolgt die Reise der Ware samt Leergut mit. „Das System weiß, welche Boxen leer sind und abgeholt werden können“, sagt Bosch-SI-Experte Alexander Rieger. Schon der nächste Fahrer, der den Markt anfährt, kann vom Computer die Order erhalten, sie mitzunehmen. Bald werde es dank eingebauter Sensoren, GPS- und Mobilfunkmodule möglich sein, nicht nur die Einhaltung der Kühlkette zu überwachen, sondern auch Abweichungen automatisch der Zentrale zu melden, so Rieger.

Die Dortmunder Fraunhofer-Forscher um Michael ten Hompel sind bereits auf dem besten Weg dorthin. Ihre auf der Hannover Messe 2012 vorgestellte Transportbox InBin ("intelligent bin", schlauer Behälter) hat nicht nur Funk an Bord, sondern sogar eine kleine Recheneinheit und ein Display, die sich beide per Solarzelle mit Strom versorgen. Via Funk mit den entsprechenden Daten gefüttert, kennt die Box ihre Ladung und kann gewissermaßen auf sie aufpassen. Das Display der InBin erlaubt es je nach Bedarf, deren Inhalt zu zeigen oder den Mitarbeitern mitzuteilen, wie viele Exemplare einer Warensorte sie entnehmen sollen. Wenn die Temperatur im Lager den zulässigen Bereich überschreitet, kann die eingebaute Technik per Funk Hilfe rufen.

Mehr dazu in Technology Review 2/2013: