Verschlüsselt, t@x und zugenäht

Das Steuererklärungsprogramm t@x 2008 hat Probleme bei der Datenübernahme – aber nur für Benutzer, die das Programm-Abo des Herstellers Buhl Data verschmäht haben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Viele Anwender von Buhl Datas Steuererklärungsprogramm t@x 2008 kommen nicht mehr an ihre Steuerdaten aus dem Vorjahr. Sofern sie diese mit einem Passwort gegen unbefugten Zugriff geschützt hatten, betrachtet das aktuelle t@x diese Informationen als so vertraulich, dass es gar niemanden mehr an sie heranlässt. Auch wenn man die richtige Kennung eintippt, erscheint bloß der Hinweis "Passwort falsch".

Der Grund des Übels liegt in umgestellten Programm-Interna. Hatte sich nämlich Buhl bisher den Luxus erlaubt, seine Programmpakete t@x und WISO Sparbuch von unterschiedlichen Software-Teams pflegen zu lassen, kommt im aktuellen Jahrgang erstmals ein und derselbe Rechenkern für beide Programme im Einsatz. Bei der diesbezüglichen Umstellung von t@x ist die Übernahme geschützter Dateien offenbar bei der Qualitätssicherung zu kurz gekommen.

Nach Auskunft des Herstellers ist ihm das Problem nicht nur schon länger bekannt, sondern sogar schon seit Dezember mit einem Update auf die t@x-Version 15.02 bereinigt. Leider steht dieses Update aber nur über t@x' interne Update-Funktion zur Verfügung, die man ausschließlich nach Einwilligung in das ungeliebte Software-Abo "Aktualitäts-Garantie" nutzen kann. Wer sich davor scheut, muss seine Software von Hand mit Aktualisierungen aus dem Support-Portal versorgen, nachdem diese erschienen sind. Der Nachsatz ist angebracht, denn das Update zum Passwort-Erkennen soll erst am morgigen Freitag zum Download freigegeben werden und dann gleich Version 15.03 aufspielen – immerhin drei Wochen und ein minor Relase nach der Abhilfe für die Abonnenten.

Laut Buhl rührt die Verzögerung von zusätzlichen Qualitätsüberprüfungen für die Exe-Dateien auf dem Portal. Andererseits nötigt der Vermarkter seinen Kunden das Abonnement bei der Installation ihrer Software recht penetrant auf, sodass man sich auch andere Gründe für die unterschiedliche Supportqualität vorstellen könnte.

Wie dem auch sei – wer vor dem Auftauchen des Buhlschen Updates auf alte Daten zugreifen muss, kann sich folgendermaßen behelfen: Man öffne die geschützte Datei unter Angabe des Passworts in t@x 2007, entferne das Passwort und speichere die Daten. Die so erhaltene Datei lässt sich in t@x 2008 mit dem Passwort JaK4Ktf6t öffnen. Offenbar ist das Zurücksetzen eines Passworts nicht gleichbedeutend mit dessen spurloser Entfernung, denn Dateien, die noch niemals mit Passwort belegt waren, lassen sich auch ohne Buhls Zauberwort einlesen. (hps)