Petition gegen Toolbar-Installation bei Java-Updates

Java-Nutzer versuchen per Petition gegen "Crapware" vorzugehen, die mit Java-Updates automatisch ausgeliefert wird und aktiv abgelehnt werden muss, um nicht mitinstalliert zu werden.

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Mit einer Petition möchten Java-Nutzer die Firma Oracle dazu bringen, Java-Updates von "Crapware" zu bereinigen. So sollen Nutzer nicht mehr selbst aktiv werden müssen, um die Installation von Drittanbieter-Software während des Java-Updates zu verhindern. Die Drittanbieter-Software landet automatisch auf dem Rechner, wenn sich Nutzer für die von Oracle "empfohlene" Installation entscheiden – und das auch bei wichtigen Sicherheitsupdates.

Die Initiatoren der Petition fordern Oracle auf, "auf einige Pennys Profit pro Download" zu verzichten, um damit nicht "die Redlichkeit von Java zu opfern". Besonders der Firma IAC, die die Ask-Toolbar vertreibt, werden im Petitionstext fragwürdige Methoden unterstellt. Die Toolbar erbringe nur "minderwertige Suchergebnisse" und verleite Nutzer mit "möglicherweise illegalen Techniken" zu Klicks auf Werbung. Außerdem arbeite IAC mit "betrügerischen" Methoden, um unerfahrene und erfahrene Nutzer von der Installation ihrer Programme zu überzeugen.

Schon bei den letzten Java-Updates wurden Beschwerden zu Oracles Praxis laut, dass mit einem Update die Ask-Toolbar oder McAfees Security Scanner installiert werden. Teilweise wurde Oracle sogar eine Täuschungsabsicht unterstellt, unter anderem da die Ask-Toolbar mit einer zehnminütigen Verzögerung nach dem Java-Update installiert wird. Oracle begründete die Installationen mit Tradition – die Installation der Toolbar stamme noch aus Javas Sun-Zeiten – und verwies zudem auf zu befürchtende "schwerwiegende Einschränkungen" für die Firma, wenn man nicht mehr an dem Angebot festhalte.

Für die Petition unter Change.org haben sich die Initiatoren das Ziel gesetzt, 250.000 Unterzeichner zu gewinnen. Bis Dienstagnachmittag sind bereits rund 1.000 Unterschriften eingegangen. Die Petition richtet sich an den Geschäftsführer von Oracle, Larry Ellison, und die Herausgeber des Oracle- und des Java-Magazins. Das Unternehmen ist allerdings nicht dazu verpflichtet, auf die Petition zu reagieren. (kbe)