Letzte Chance für den "UFO-Hacker"

Der schottische Computerexperte Gary McKinnon versucht mit einer Beschwerde vor dem obersten Gericht Großbritanniens seine Auslieferung an die USA zu verhindern. Dort drohen ihm im Falle einer Verurteilung bis zu 70 Jahre Haft.

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Der als "UFO-Hacker" bekannt gewordene britische Staatsbürger Gary McKinnon versucht weiter, seine bevorstehende Auslieferung an die USA zu verhindern. Nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte einer Auslieferung nicht widersprochen und die Britische Krone von einer Anklage in Großbritannien abgesehen hatte, ist die vom obersten Gericht zugelassene Beschwerde gegen den Auslieferungsbescheid die letzte Möglichkeit.

In einer Anhörung vor dem High Court am heutigen Dienstag und am Mittwoch in London wollen McKinnons Anwälte den Gesundheitszustand ihres Klienten vorbringen. McKinnon, bei dem nach dem Auslieferungsbeschluss im vergangenen Jahr das Asperger-Syndrom diagnostiziert wurde, drohe im Falle einer Auslieferung eine "Psychose", argumentieren die Anwälte laut einem BBC-Bericht. Darüber hinaus sei McKinnon selbstmordgefährdet.

McKinnon war 2002 festgenommen worden. Die USA werfen ihm vor, 2001 und 2002 in Computersysteme unter anderem der US Navy und der Weltraumbehörde NASA eingedrungen zu sein. Der in London lebende Hacker, der die Vorwürfe grundsätzlich nicht bestreitet, gab an, nur nach Beweisen für außerirdische Lebensformen gesucht zu haben. Zuletzt hatte er vergeblich gehofft, mit einem vollen Geständnis ein Verfahren in seinem Heimatland erreichen und so die Auslieferung verhindern zu können. Auch das britische Oberhaus und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wollten die Auslieferung McKinnons bisher nicht verhindern.

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(vbr)