Jeder zehnte Jugendliche bekam schon Pornos oder Gewalt aufs Handy

Die Verbreitung von gewalthaltigen oder pornografischen Videodateien via Mobilfunk sei bereits 87 Prozent der jugendlichen Handybesitzer bekannt, ergab die JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest.

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Von
  • dpa

Jeder zehnte jugendliche Handybesitzer in Deutschland hat schon einmal Pornografie oder Gewaltdarstellungen auf sein Mobiltelefon geschickt bekommen. Dies geht aus der JIM-Studie 2007 zum Umgang der 12- bis 19-Jährigen mit Medien hervor. Nach der Untersuchung mit dem Titel "Jugend, Information, (Multi-)Media" des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest sind die Verbreitung von gewalthaltigen oder pornografischen Videodateien via Mobilfunk 87 Prozent der jugendlichen Handybesitzer bekannt. Etwa ein Drittel von ihnen habe bereits mitbekommen, dass solche Inhalte im Freundeskreis kursieren.

Jungen seien von diesem Phänomen deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Einen drastischen Anstieg verzeichneten die Experten bei der Aufzeichnung und Weiterverbreitung von gestellten oder tatsächlichen Prügelszenen mit Hilfe von Mobiltelefonen. 29 Prozent der Jugendlichen und damit fast doppelt so viele wie 2006 (17 Prozent) berichteten, sie hätten schon einmal mitbekommen, wie Gewalthandlungen mit dem Handy aufgezeichnet wurden.

Die JIM-Studie dokumentiert seit 1998 die Medienwelt und den Medienalltag junger Menschen in Deutschland und liefert Informationen zur Geräteausstattung, zu Freizeit- und Medienbeschäftigungen, zu Fragen der Medienbindung sowie zum Stellenwert und zu Funktionen von Fernseher, Radio, Computer und Internet sowie des Mobiltelefons. Die Untersuchung wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest herausgegeben, der gemeinsam von der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) Baden-Württemberg und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) getragen wird. (dpa) / (jk)