Scheinfirma signiert Malware

Trojaner sind schon an sich ein Ärgernis - ausgestattet mit gültigen Zertifikaten, können sie sich einfacher bei ihren Opfern einschleichen. Nun soll ein Fall aufgetreten sein, bei der über die Anmeldung einer Scheinfirma Zertifikate erworben wurden.

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Mit Hilfe einer Scheinfirma sollen Kriminelle in Brasilien gültige Zertifikate bei einer Zertifizierungsstelle erworben haben, um damit Malware zu signieren, wie Malwarebytes berichtet. Die neue Methode flog auf, als sie damit einen Banking-Trojaner und ein weiteres Schadprogramm signierten und in Umlauf brachten.

Demnach existierte die Software-Firma "Buster Paper Comercial Ltda" nur auf dem Papier. Die Gültigkeit des Zertifikats ist mittlerweile widerrufen worden. Die Scheinfirma hatte das Zertifikat offiziell bei der Zertifizierungsstelle DigiCert beantragt.

Die Signatur wird als gültig erkannt.

(Bild: Malwarebytes )

Der Trojaner, der mit dem erschlichenen Zertifikat signiert wurde, verschickt sich per E-Mail mit einer ausführbaren Datei im Anhang, die sich als PDF tarnt. Wird die "PDF" geöffnet, installiert sich die Schadsoftware und lädt weitere Payloads nach, die Bankdaten und Passwörter abgreifen.

In der Vergangenheit wurde Schadsoftware vor allem mit gestohlenen Zertifikaten signiert. Eine gültige Signatur sorgt für ein gesteigertes Vertrauen bei Nutzern und Schutzprogrammen. (kbe)