Google Apps konkurrieren mit Exchange Online

Der US-Konzern Google ergänzt sein Webdienst-Angebot für zahlende Unternehmenskunden um Google Apps Sync für Microsoft Outlook, ein Plug-in zum Abgleich von E-Mail, Kontakt- und Kalenderdaten.

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Von
  • Peter Schüler

Der US-Konzern Google offeriert ab sofort ein Plug-in, um Kalender- und Kontaktdaten von Microsoft Outlook über dessen angestammtes MAPI-Protokoll mit Google Apps zu synchronisieren. E-Mails synchronisiert das Plug-in ebenfalls, nutzt dafür jedoch nicht MAPI, sondern dasselbe Protokoll wie die Browser-Erweiterung Google Mail Offline.

Alle Feldinhalte des Microsoft-PIMs lassen sich abgleichen, auch die reichhaltigen Bestandteile etwa der Outlook-Kontaktdatensätze. Dabei erweitert sich die Zahl der vermerkten E-Mail-Adressen und Telefonnummern im Google-Mail-Adressbuch bei Bedarf automatisch. Mit der korrekten Abbildung von Outlook-Feldern etwa für Vor- und Nachname, "Registriernummer", "Vorgesetzter" und dergleichen dürfte sich Google Mail aber nach wie vor schwer tun. Mit zwei Mausklicks sollen sich außerdem Daten von Exchange oder Outlook in Google-Anwendungen kopieren lassen. Die Funktion, beim Planen einer Versammlung die öffentlichen Kalender der Teilnehmer abzufragen, dürfte die Terminfestlegung ähnlich erleichtern wie Microsoft Exchange.

Das Google-Plug-in ist Bestandteil der Education- und Premier-Editionen von Google Apps, wobei Letztere auf der Webseite noch als Google Apps Professional auftreten. Google Apps Enterprise Edition kann man direkt bei Google abonnieren oder bei ausgesuchten Resellern aus Googles Solutions Marketplace, die mitunter auch individuelle Services zur Software-Integration anbieten. Über die Standorte der Rechenzentren hinter seinen Diensten gibt Google keine Auskunft, versichert aber, den Bestimmungen des Safe-Harbour-Abkommens zum Schutz anvertrauter Datenbestände zu entsprechen.

Im Vergleich zu Microsofts mittlerweile auch in Deutschland offeriertem Dienst Exchange Online verspricht Google für seine Synchronisationslösung eine einfachere Verwaltung, auch wenn einige Exchange-Funktionen wie das nachträgliche Abmelden von ausufernden E-Mail-Threads oder die Nutzung einer Voice-Mailbox fehlen. Mit einem Preis von 40 Euro je Nutzer und Jahr offeriert der Suchmaschinen-Spezialist seine komplette Anwendungssuite einschließlich 25 GByte Webspace je Benutzer zudem weitaus billiger, als es vergleichbare Funktionen bei Microsoft gibt. (hps)