Cologne Conference: Fernsehen von heute ist digital und interaktiv

Auf Grund der Digitalisierung werde auch Fernsehen zunehmend mobil, interaktiv und individuell, hieß es auf dem TV-Festival, dessen Schwerpunkt in diesem Jahr der Zusammenhang von Internet und Fernsehen bildet.

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  • dpa

Das Fernsehen von heute kommt ohne das Internet nicht mehr aus. Darin waren sich die Teilnehmer einer Vortrags- und Diskussionsrunde des TV-Festivals Cologne Conference unter dem Titel "The Show must go online" am Donnerstag in Köln einig. Auf Grund der Digitalisierung werde auch Fernsehen zunehmend digital, mobil, interaktiv und individuell. Es erstrecke sich auf sämtliche Bereiche neuer Medien, wie der amerikanische Medienexperte Brian Seth Hurst anhand des US-Marktes zeigte. Dort seien Internet, Handy und der einzelne Nutzer für das Fernsehen längst unverzichtbar geworden.

"Noch aber ist der ganze Bereich ein großes Versuchslabor", sagte Wolfgang Büchner, stellvertretender Chefredakteur von Spiegel Online, mit Blick auf den deutschen Markt. Das Fernsehen der Zukunft könnte sich zu einer Art "Hybrid-TV" entwickeln, in dem Fernsehen und Internet verschmelzen, meinte Johannes Züll, Geschäftsführer des RTL- Tochterunternehmens RTL Interactive. Je nach Zielgruppe müsste das Internet aber auch eine Verlängerung von TV-Seiten sein. So wollten Kinder im Netz das sehen, was sie im Fernsehen sehen.

Wichtig sei es aber, das Internet nicht nur als Zweitverwerter, sondern auch als eigenständigen Erstverwerter von Produktionen anzusehen. Das sagte der Moderator und Talentsucher, Klaus-Jürgen ("Knacki") Deuser, der über den Zusammenhang von Comedy und Internet sprach. Der Nutzer suche seine eigenen Kanäle, betonte Ibrahim Evsan, Geschäftsführer der Kölner Internetplattform Sevenload. Daher müssten individuelle Formate für individuelle Zielgruppen geschaffen werden.

Der Zusammenhang von Internet und Fernsehen ist ein Schwerpunkt auf der diesjährigen Cologne Conference. Daneben wollten die Teilnehmer über neue Märkte wie Indien und Brasilien sowie über neue Serienformate sprechen. Das Fernsehfestival, das neue TV-Produktionen aus dem In- und Ausland zum Teil in Erstaufführung zeigt, dauert noch bis zum 2. Oktober. (dpa) / (jk)