Intershop: Schwarze Quartalszahlen, Jahresbilanz noch rot

Der von einer langen Verlustserie gebeutelte Jenaer Internetdienstleister hat zum zweiten Mal in Folge ein Quartal positiv abgeschlossen und erwartet für das neue Geschäftsjahr endlich einen Gesamtgewinn.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Sanierung des Software-Anbieters Intershop zeigt Ergebnisse. Im zweiten Halbjahr 2007 erwirtschaftete das börsennotierte Jenaer Unternehmen einen Gewinn von etwa einer Million Euro, teilte der Vorstand am heutigen Donnerstag mit. Sanierungskosten sowie Verluste aus den ersten sechs Monaten führten jedoch dazu, dass das vergangene Geschäftsjahr insgesamt mit einem Minus von zwei Millionen Euro abgeschlossen wurde. Der Umsatz stieg um 55 Prozent auf 30,7 Millionen Euro.

Das Software-Unternehmen habe seine Existenzkrise hinter sich, die Restrukturierung, in die allein im vergangenen Jahr zwei Millionen Euro flossen, sei abgeschlossen, sagte Vorstandschef Andreas Riedel. "Damit ist alles bereinigt." Für 2008 kündigte er ein "signifikant positives Jahresergebnis" an. Die Auftragslage des Unternehmens, das zunehmend wieder auf dem US-Markt Fuß fassen will, sei gut. Riedel bekräftigte seine Prognose, wonach im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von etwa 20 Prozent angestrebt wird. Beim Gewinn soll der Trend der vergangenen beiden Quartale fortgesetzt werden.

Der Gewinn könnte sich in Richtung zwei Millionen Euro bewegen, sagte Riedel, der das Unternehmen seit vergangenem Herbst leitet. Intershop profitiert dabei auch von hohen Verlustvorträgen aus der Vergangenheit, die die Steuerbelastung des Unternehmens drücken. Die Aktie notierte am Nachmittag mit 2,92 Euro 5,4 Prozent im Plus. Allein 2006 hatte Intershop einen Verlust von 6,4 Millionen Euro bei Erlösen von nur 19,8 Millionen Euro verbucht.

In Zusammenarbeit mit Partnern, dazu gehören Logistik-Spezialisten wie Fiege, will sich die Jenaer Firma als Komplettanbieter für die Abwicklung des Internet-Handels anderer Unternehmen profilieren. Das Spektrum reiche von Mode bis hin zum Chemikalienhandel. Riedel rechnet 2008 mit Aufträgen größerer Firmen, nachdem das Projekt 2007 unter anderem mit dem Textilunternehmen Wolford gestartet wurde.

Entspannt hat sich die finanzielle Lage von Intershop. Die frei verfügbaren Mittel stiegen von 3,6 Millionen auf 5,9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote wurde mit 52 Prozent angegeben. Nach der Schrumpfkur der vergangenen Jahre hat Intershop derzeit 230 Angestellte. (dpa) / (vbr)