Nokia weist Vorwurf der Steuerhinterziehung in Indien zurück

Der finnische Handyhersteller hat die Steuervorwürfe der indischen Behörden aufs schärfste zurückgewiesen. Und Nokia ist nicht das einzige westliche Unternehmen, das Milliarden nachzahlen soll.

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Nokia verwahrt sich entschieden gegen den Vorwurf der massiven Steuerhinterziehung, der von einem Vertreter der indischen Steuerbehörde gegenüber Medien erhoben wurde. Die Vorgehensweise der Steuerbehörde sei "überzogen, inakzeptabel und widersprüchlich", sagte ein Unternehmenssprecher Medienberichten vom Dienstag zufolge. Der finnische Handyhersteller hat sich inzwischen schriftlich bei der Behörde gegen die Vorwürfe gewehrt.

Nokia betont, das Unternehmen sei von offizieller Seite nicht über ein Verfahren informiert worden und habe von dem Vorwurf aus den Medien erfahren. Ein hochrangiger Vertreter der Behörde hatte Nokia bezichtigt, Steuern in der Größenordnung von rund 30 Milliarden Rupien (415 Millionen Euro) hinterzogen zu haben. Dafür solle der finnische Konzern eine Strafe in Höhe von umgerechnet 1,8 Milliarden Euro zahlen.

Nokia erklärte darüber hinaus, dass bei der fraglichen Softwarelieferung der finnischen Konzernmutter an die indische Niederlassung alles im Rahmen des geltenden Rechts und eines Steuerabkommens zwischen Finnland und Indien abgelaufen sei. Dagegen verstoße das Vorgehen der Behörde gegen die am Standort in Indien geltenden Vorschriften.

Nokia ist nicht das einzige westliche Unternehmen, das in Indien Probleme mit den Steuerbehörden hat. Die Financial Times macht unter anderem den Sparzwang der indischen Regierung für den steigenden Steuerdruck auf westliche Unternehmen verantwortlich. Indien wolle sein steigendes Haushaltsdefizit begrenzen, die öffentlichen Kassen seien leer.

So sieht sich auch der Shell-Konzern mit einer Milliardenforderung konfrontiert. Der britische Mobilfunker Vodafone hatte jahrelang mit der Steuerbehörde vor Gericht um eine Milliardensumme gestritten und den Streit erst in letzter Instanz vor dem indischen Supreme Court gewinnen können (vbr)