Google Play Store gibt angeblich Userdaten preis

Ein australischer App-Autor berichtet, er habe zu seinen verkauften Programmen persönliche Daten jedes einzelnen Käufers erhalten.

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Google Play soll Daten über Käufer von Apps an die Anbieter dieser Apps weiterreichen. Dies berichtet der australische App-Autor Dan Nolan in seinem Blog. Er hat von einer App einige Hundert Kopien verkauft und zu seiner Überraschung Vorname, Nachname, Postleitzahl und E-Mail-Adresse jedes einzelnen Käufers erhalten. Die Kunden werden davon nicht informiert. heise online hat Google um Stellungnahme ersucht.

App-Käufe werden über Google Wallet abgewickelt und offenbar ähnlich behandelt wie Bestellungen, die eine physische Lieferung erfordern. Ob auch beim Download kostenloser Apps die Identität des Nutzers preisgegeben wird ist derzeit nicht bekannt. Nolan gibt an, die Daten auch dann zu erhalten, wenn ein User seine kostenpflichtige App während des Testzeitraums zurückgibt, also gar kein Geld fließt.

Zumindest ein weiterer App-Autor hat die Datenübermittlung gegenüber The Raw Story bestätigt. Die Website führt aus, dass diese nicht offengelegte Datenfreigabe nicht nur Googles eigener Privacy Policy zuwiderläuft, sie könnte auch gegen einen 2011 mit der US-Regulierungsbehörde FTC 2011 geschlossenen Vergleich verstoßen. In dem damaligen Verfahren war es um Datenschutzverletzungen bei Googles Dienst Buzz gegangen. Diesen Twitter-Klon hat Google inzwischen mangels Erfolg eingestellt. (anw)