Qoros stellt in Genf sein erstes Serienmodell und zwei Studien vor

Aus der Mitte

Autos aus dem Reich der Mitte sind hierzulande bisher wenig populär. Mit der Marke Qoros nimmt nun ein neuer Hersteller Anlauf. Auf dem Genfer Autosalon stellen sie ihr erstes Serienmodell und zwei Studien vor

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Shanghai (China), 18. Februar 2013 – So sehr in einigen Bereichen Produkte aus China den Markt auch beherrschen mögen, Autos aus dem Reich der Mitte sind hierzulande bisher wenig populär. Mit der Marke Qoros nimmt nun ein neuer Hersteller Anlauf. Auf dem Genfer Autosalon (7. bis 17. März 2013) stellen sie ihr erstes Serienmodell und zwei Studien vor.

Bekannte Zulieferer

Qoros wurde anno 2007 gegründet. Das explizite Ziel: Autos auf europäischem Niveau zu bauen. Dafür wurden Top-Kräfte bevorzugt deutscher Firmen gewonnen, wie etwa der frühere Mini-Designer Gert Hildebrand. Zudem arbeitet man mit Zulieferern wie Magna Steyr, Continental, Bosch oder Microsoft zusammen. Sechs Jahre später steht nun in Genf der erste Serien-Qoros. Die bislang schlicht "3" genannte Limousine ist 4,61 Meter lang und 1,84 Meter breit, damit ist er ähnlich groß wie der aktuelle Skoda Octavia.

Zum Start in China, wo das Stufenheck präferiert wird, kommt der 3 mit zwei Motoren auf den Markt. Beide weisen eine variable Ventilsteuerung auf und stammen vom österreichischen Motorenentwickler AVL. Der Saugbenziner leistet 126 PS und bietet ein etwas spärliches Drehmoment von 155 Nm. Die Turboversion des 1,6-Liters leistet 156 PS und 210 Nm. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe ist serienmäßig, gegen Aufpreis ist für beide Maschinen ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Stufen erhältlich. In der Entwicklung sind ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo und ein 1,6-Turbo-Vierzylinder mit Direkteinspritzer. Der kleinere Motor wird schon in der Studie eingesetzt und leistet 130 PS. Er dürfte den 1,6-Liter-Vierzylinder mit 126 PS beerben.

In den Kofferraum der Limousine passen 450 Liter Gepäck, die Lehnen sind im Verhältnis 60:40 umlegbar. Die Serienausstattung umfasst unter anderem ein Infotainmentsystem mit Acht-Zoll-Touchscreen, Klimaanlage, vier elektrische Fensterheber und Soundsystem. Gegen Aufpreis sind Rückfahrkamera, Xenon-Scheinwerfer, Alufelgen zwischen 16 und 18 Zoll und elektrisch einstellbare Vordersitze zu haben. Was der wagen letztlich in Deutschland kosten wird, steht noch nicht fest.

Kombi und Hybrid in Planung

In China kommt die 3 Limousine in der ersten Hälfte des Jahres 2013 auf den Markt, Europa folgt noch 2013. Bis zu 450.000 Fahrzeuge können pro Jahr in China gebaut werden, wie Produktionschef Alexander Wortberg, der früher bei BMW tätig war, unterstreicht. Zur Auslastung des Werks in Changshu will Qoros im Halbjahres-Takt neue Modelle auf den Markt bringen, eine modulare Fahrzeugarchitektur soll es möglich machen. Zwei davon stehen bereits als seriennahe Studien in Genf. Für Europa ist die Kombivariante des 3 gedacht. Das 3 Cross Hybrid Concept mit Fließheck kombiniert den neuen Dreizylinder-Turbo mit 1,2 Litern Hubraum und 130 PS mit einem 50 kW starken Elektromotor. Die Energie hierfür wird in einem 1,9 kWh großen Lithium-Ionen-Akku von LG Chem gespeichert. Der Generator sitzt zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe. In unter sieben Sekunden soll der Sprint von null auf 100 km/h erfolgen. Maximal sind rein elektrisch 120 km/h drin, die Elektroreichweite beträgt allerdings nur vier Kilometer. (imp)