Kräftiges Wachstum des Blackberry-Anbieters RIM reicht Anlegern nicht

Den Gewinn konnte RIM im abgeschlossenen Geschäftsquartal um 116 Prozent auf 482,5 Millionen US-Dollar steigern. Dennoch verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, was die Anleger prompt abstraften.

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Den Blackberry will RIM nun auch bei Privatkunden vermehrt absetzen. (Bild: RIM)

Der Blackberry-Anbieter Research in Motion (RIM) gab für das erste Geschäftsquartal 2009 einen Gewinn von 482,5 Millionen US-Dollar nach 223,2 Millionen im Vorjahreszeitraum bekannt, was einer Steigerung von 116 Prozent entspricht. Der Umsatz stieg um 107 Prozent auf 2,24 Milliarden US-Dollar. Insgesamt konnte RIM im Ende Mai abgeschlossenen Geschäftsquartal 2,3 Millionen Neukunden für seinen E-Mail-Dienst gewinnen und kommt somit insgesamt auf mehr als 16 Millionen Kunden. Zudem setzte das Unternehmen 5,4 Millionen Blackberry-Geräte ab.

Dennoch verfehlte RIM mit den vorgestellten Zahlen ebenso wie mit dem weiteren Gesamtausblick die Erwartungen der Analysten. Folglich reagierten die Anleger und ließen die Aktie um mehr als 8 Prozent auf rund 130 US-Dollar absacken. Laut dpa stieg der Börsenwert der Gesellschaft in den vergangenen 12 Monaten jedoch um mehr als 150 Prozent.

Während RIM bei Geschäftskunden besonders stark ist, will das Unternehmen nun auch vermehrt in den Privatkundenbereich vordringen: Die Möglichkeiten des Verbrauchermarktes scheinen groß, schließlich wachse der nach Angaben des Wall Street Journal rund dreimal stärker als das Geschäftskundensegment. Experten warnen jedoch davor, den Privatkundenmarkt zu überschätzen. Schließlich müssen die Verbraucher – im Gegensatz zu vielen Geschäftsleuten, die einen Blackberry von ihrer Firma gestellt bekommen – das Gerät selbst bezahlen. Dazu kommt, dass in den USA 40 Prozent der Geräte über AT&T und Verizon abgesetzt würden, bei denen die Wachstumserwartungen eher begrenzt seien. Zusätzlich wächst die Konkurrenz bei Smartphones mit Zugang zu Internet und E-Mail, etwa durch Apple und Nokia, immer weiter, was sich bei RIM mittelfristig in den Zahlen niederschlagen könnte. (mfi)