Studie: Mobile Internet-Nutzung legt in Deutschland weiter zu

Dank Smartphones und Tablets entwickelt sich Deutschland immer mehr hin zur digitalen Gesellschaft. Die mobile Internetnutzung hat noch einmal kräftig zugelegt, belegt eine neue Studie der Initiative D21.

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  • dpa

Immer mehr Menschen gehen in Deutschland mobil ins Internet. Die Nutzung habe in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozentpunkte auf 40 Prozent der Bevölkerung zugelegt, teilte die Initiative D21 am Dienstag in Berlin mit. Derzeit besäßen 37 Prozent der in Deutschland lebenden Bürger ein Smartphone (24 Prozent im Vorjahr); 13 Prozent hätten ein Tablet (2012 waren es noch fünf Prozent). Und 53 Prozent aller Internetnutzer gingen heute auch mobil ins Netz.

"Die heutige Studie zeigt eine Dynamik, die wir dringend brauchen", sagte Hans-Joachim Otto (FDP), Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zur Vorstellung der Ergebnisse. Zur Veröffentlichung der Studie "(N)Onliner Atlas" im Sommer 2012, die die Initiative regelmäßig vorlegt, seien die Entwicklungsraten noch leicht ins Stocken geraten. "Das mobile Internet gibt nun einen wichtigen Entwicklungsschub hin zur digitalen Gesellschaft." Der "Dämpfer" aus der letzten Studie werde damit wieder ausgeglichen.

Der neue Mobilfunkstandard LTE ist nach Einschätzung der Initiative ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung. Noch nutzten in Deutschland zwar erst 7 Prozent der Bevölkerung den superschnellen Datenfunk. Das liegt der Initiative zufolge aber auch noch an der teils geringen Verbreitung entsprechender LTE-fähiger Smartphones. Der Nutzungsanteil werde schon bald steil ansteigen, sagte Otto. Eine wichtige Rolle würden auch neue mobile Apps und Dienste spielen, die einen sichtbaren Mehrwert für die Nutzer hätten.

Mit LTE werde aber auch das Stadt-Land-Gefälle beseitigt. Die großen Telekom-Unternehmen hatten für den Ausbau der Funkmasten als Auflage, die noch nicht mit Breitband-Zugang versorgten Regionen alternativ über LTE ans schnelle Internet anzuschließen. Noch immer gebe es aber einen Genehmigungsstau bei der Bundesnetzagentur, die für die Bearbeitung der Anträge zum LTE-Ausbau teils wesentlich länger benötige als die vorgeschriebenen sechs Wochen, sagte Otto.

Um die nötige Infrastruktur für die wachsende mobile Internet-Nutzung weiter auszubauen, seien aber auch mehr WLAN-Netze nötig. Otto sprach sich für den Ausbau kostenloser WLAN-Infrastruktur auf öffentlichen Plätzen oder in Behörden aus, die kostenpflichtige Netze ergänzen solle.

Vor allem Tablets haben für einen wichtigen Schub gesorgt. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Nutzung der Tablet-PCs in Deutschland fast verdreifacht, sagte Robert Wieland, Vizepräsident der Initiative D21 und Geschäftsführer des Instituts TNS Infratest, das die Studie durchgeführt hat. Das Internet werde über Tablets auch wesentlich intensiver genutzt. 94 Prozent der Nutzer schätzen der Studie zufolge vor allem, dass Informationen schneller verfügbar sind und auf eine Vielzahl von Informationsquellen zugegriffen werden kann. Auch die ortsunabhängige bessere Vernetzung schätzten die Nutzer. (axk)