Glass: Ein bisschen Durchblick bei Googles Datenbrille

Auch Nicht-Entwickler dürfen sich jetzt dafür bewerben, eine Glass-Datenbrille kaufen zu können – aber nur, wenn sie in den USA wohnen. Ein neues Video zeigt, wie die Glass-Einblendungen konkret aussehen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Mit harten Fakten zu seiner "Glass" genannten Datenbrille hat Google sich bislang stark zurückgehalten – nun zeigt ein Video auf der neuen Website erstmals ganz konkret, wie man sich die Benutzung der Brille vorzustellen hat: So werden die Informationen im Sichtfeld nicht nur über Sprachbefehle gesteuert, sondern auch vollautomatisch per künstlicher Intelligenz.

Offenbar nutzt der Hersteller die seit Version 4.1 (Jelly Bean) ins Android-Betriebssystem integrierte Google-Now-Technik, um den Glass-Träger mit relevanten Informationen zu versorgen. So kann Google Now beispielsweise unaufgefordert morgens darauf hinweisen, dass sich auf dem üblichen Weg zur Arbeit gerade der Verkehr staut – und man besser früher losfahren sollte. Hat man dagegen auf dem Desktop-PC nach einem bestimmten Flug gesucht, macht Google Now rechtzeitig vor Abflug darauf aufmerksam. Das funktioniert natürlich nur, wenn man auf dem Desktop-PC mit seinem Google-Account eingeloggt war und keine andere Suchmaschine benutzt hat.

Auf Sprachbefehle "hört" die Brille – zumindest im Video – immer nur dann an, wenn zuvor die Phrase "OK Glass" ausgesprochen wird. Unter anderem lassen sich per Sprachbefehl Fotos schießen, Videos aufnehmen und Texte von einer Sprache in die andere übersetzen.

Zur Hardware macht Google immer noch keine konkreten Aussagen. Informationen über die Auflösung des Displays oder das Gewicht der Brille sucht man auch auf der neuen Website vergeblich. Ob die Glass auch als Clip zum Aufstecken auf Korrekturbrillen erhältlich sein wird, bleibt weiterhin unklar. Sicher scheint zumindest, dass es die Glass-Brille in fünf Farben geben wird: Anthrazit, Orange, Grau, Weiß und Blau.

Google hat sich noch nicht dazu geäußert, wann die Brille in den Handel kommt. Nachdem bislang nur Entwickler die Glass-Brille vorbestellen durften, erlaubt das Unternehmen aber nun auch anderen Interessierten die Bestellung. Ob das Prozedere geniales Marketing oder pure Arroganz ist, liegt im Auge des Betrachters: Wer eine Brille haben möchte, muss sich mit einem Text, Fotos oder einem Video bewerben. Gefällt Google die Bewerbung, darf man für 1500 US-Dollar (plus Steuern) eine "Glass Explorer Edition" vorbestellen. Die Brille muss persönlich im Rahmen einer "pick-up experience" in New York, San Francisco oder Los Angeles abgeholt werden. Bewerbungsvoraussetzung ist ein Wohnsitz in den USA. (jkj)