Zuckerberg und Google-Mitbegründer Brin stiften Preis für Biowissenschaften

11 Wissenschaftler wurden mit dem Breakthrough Prize in Life Sciences für ihre Forschung zur Behandlung bislang unheilbarer Krankheiten und zur Lebensverlängerung ausgezeichnet

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Von
  • Florian Rötzer

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan sind spendierfreudig und stehen nach Warren Buffet auf dem zweiten Platz der vom Chronicle of Philanthropy für 2012 erstellten Liste der spendablesten US-Bürger. Google-Mitbegründer Sergey Brin und seine Frau Anne Wojcicki kamen auf den fünften Platz. Jetzt haben die beiden Paare zusammen mit dem Venturekapitalisten Yuri Milner eine Stiftung gegründet und den neuen Preis für Durchbrüche in den Lebenswissenschaften ausgelobt, der ein Preisgeld von jeweils 3 Millionen US-Dollar vorsieht und fünfmal verliehen werden soll. Mit dabei ist auch Apple-Vorstand Art Levinson, der früher CEO der Biotech-Firma Genentech war und in der Stiftung den Vorsitz des Board übernimmt. Heute wurde er zum ersten Mal gleich an 11 Wissenschaftler verliehen.

Der Breakthrough Prize in Life Sciences (BPLS) soll die Leistungen von Forschern auszeichnen, die versuchen, bislang unheilbare Krankheiten zu behandeln und - was zum kalifornischen Traum der Transhumanisten gehört - das Leben zu verlängern. und ihnen größere Freiheit schenken, Der Preis tritt zumindest finanziell in Konkurrenz mit dem Nobelpreis, dessen Preisgeld nur 1,1 Millionen US-Dollar beträgt. Während beim Nobelpreis nur drei Preisträger ausgezeichnet werden können, ist die Zahl beim BPLS nicht begrenzt, es gibt auch keine Altersbegrenzung und er kann mehrmals an dieselbe Person verliehen werden, die Preisträger sind eingeladen, im Auswahlkomitee für die nächste Preisvergabe mitzuwirken. Jeder kann online Nominierungen einreichen.

Die diesjährigen Preisträger wurden heute bekannt gegeben, alle werden auch im Auswahlkomitee für die nächsten Preisträger mitwirken. Ausgezeichnet wurde Cornelia I. Bargmann von der Rockefeller University für ihre Forschung zur Genetik der neuronalen Schaltkreise, des Verhaltens und der synaptischen Moleküle, Lewis C. Cantley vom Weill Cornell Medical College für die Entdckung der PI 3-Kinase und ihre Rolle Beim Krebsmetabolismus, Titia de Lange, Direktorin des Anderson Center für Krebsforschung an der Rockefeller University für ihre Telomer-Forschung, Eric S. Lander, der das Humangenomprojekt mit geleitet hat und Biologieprofessor am MIT ist, für die Entdeckung allgemeiner Prinzipien zur Identifizierung der Gene menschlicher Krankheiten, oder Charles L. Sawyers vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center für die Forschung über Krebsgene und Krebstherapie.

Mit Shinya Yamanaka von der Kyoto-Universität wurde der einzige nicht-amerikanische Wissenschaftler für seine Forschung zur Umprogrammierung von Zellen zu pluripotenten Stammzellen ausgezeichnet. Er hatte 2012 bereits den Nobelpreis erhalten. Allerdings arbeitet er auch an den Gladstone Institutes in San Francisco. Man darf gespannt sein, ob bei der nächsten Preisverleihung der Blick etwas mehr über den amerikanischen Tellerrand gehen wird. (fr)