Ubuntu für Tablets und Smartphones zum Ausprobieren

Wie versprochen hat Canonical die Touch Developer Preview von Ubuntu bereitgestellt. Wir haben sie auf dem Nexus 4 ausprobiert.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Ubuntu auf dem Nexus 4

Wie versprochen hat Canonical die Touch Developer Preview von Ubuntu bereitgestellt. Sie lässt sich auf den Smartphones Galaxy Nexus und Nexus 4 sowie auf den Tablets Nexus 7 und Nexus 10 installieren. Eine detaillierte Installationsanleitung findet sich im Web.

[Update 22.2., 7:40] In den Release Notes findet man Hinweise zur Benutzung, Informationen zum (sehr frühen) Stand der Entwicklung und einige bekannte Fehler.

Das Aufspielen ist vergleichsweise einfach, wenn man einen Ubuntu-PC zur Hand hat: das PPA phablet-team/tools als Paketquelle hinzufügen und daraus die Android-Entwickler-Tools fastboot und adb sowie das Paket phablet-tools installieren, Nexus entsperren, USB-Debugging aktivieren. Anschließend lädt ein Python-Skript die aktuelle Version von Touch-Ubuntu herunter und nutzt die Android-Entwicklertools, um Ubuntu, ein neues Recovery-System und einen neuen Bootloader auf dem Android-Gerät zu installieren.

Die Ubuntu-Images lassen sich auch direkt herunterladen; 'mako' steht für das Nexus 4, 'maguro' für das Galaxy Nexus, 'grouper' für das Nexus 7 und 'manta' für das Nexus 10. Da die Android-Entwicklertools auch für andere Betriebssysteme als Linux zur Verfügung stehen, sollte die Ubuntu-Installation im Prinzip auch unter Windows möglich sein.

Auf dem Nexus 4 gestaltete sich die Installation nach der Anleitung problemlos. Etwas irritierend ist, dass der Lock-Screen – Ubuntu nennt ihn Welcome Screen – zwar schon kurz nach dem Anschalten angezeigt wird, jedoch erst nach einigen Sekunden auf Berührungen reagiert. Bei eingelegter SIM wurde nicht nach der PIN gefragt, sodass wir die Telefonfunktionen nicht ausprobieren konnten – mit einer SIM ohne PIN soll man laut Release Notes über GSM telefonieren können. Datenübertragung per Mobilfunk funktioniert nicht. Eine WLAN-Verbindung ließ sich herstellen; auch die Kamera funktionierte.

Einige Apps, darunter ein Webbrowser, GMail, eine Bildergalerie, Twitter- und Facebook-Client, sind bereits vorinstalliert. Bei den Medienplayern scheint es sich allerdings noch um Mock-ups zu handeln; zumindest konnten wir weder Musik noch Videos abspielen. Die Gestensteuerung, die ohne Home-, Zurück- und Menuknopf auskommt, erweist sich als durchaus funktional, zumal das Nexus 4 unter Ubuntu sehr flüssig reagiert. Allerdings wurde unser Smartphone im Test ziemlich warm, da die Oberfläche von Ubuntu für Smartphones eine permanente CPU-Last erzeugte – selbst wenn der Bildschirm ausgeschaltet war. (odi)