MWC

Messe der Außenseiter

Natürlich schlagen die großen Herstelller im Messejahr 2013 auch ihre Materialschlachten: Größer und schneller werden die Smartphones. Doch gibt es auf dem Mobile World Congress auch ein Leben ohne acht Kerne.

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Der Sonntag gehörte auf dem Mobile World Congress (MWC) den Newcomern. Zwar sind Huawei und Mozilla alles andere als kleine Lichter, doch in Sachen Smartphones darf man die beiden zu den Neulingen zählen. Huawei bringt sein neues Flaggschiff Ascend P2 mit nach Barcelona und unterstreicht auf der Messe seine Ambitionen. Und Mozilla zeigt sein offenes Betriebssystem für Smartphones – auf Firefox OS haben offenbar vor allem die Netzbetreiber gewartet.

Das neue Messegelände in Barcelona, auf das auch der Mobile World Congress umgezogen ist.

(Bild: Lutz Labs / heise online)

Am Montagmorgen zur offiziellen Messeeröffnung strömen wieder tausende Branchenvertreter und Journalisten auf das Messegelände. 2013 markiert einen Wendepunkt für den Mobile World Congress (MWC). Zum ersten Mal findet die Messe auf dem neuen Gelände der Fira Gran Via statt, nachdem die betagten Hallen am Fuße des Montjuïc in den vergangenen Jahren schon aus allen Nähten platzten.

Auch 2013 stehen Handys, Smartphones und alles, was damit zusammenhängt, im Mittelpunkt der Messe. Die üblichen Verdächtigen stellen ihre neuen Geräte vor. Bei Smartphones geht der Trend zu immer schärferen und größeren Displays – die Grenze zwischen Handy und Tablet verschwimmt, eine neue Geräteklasse mit dem hübschen Namen "Phablets" entsteht. Die Spitzenmodelle der großen Hersteller werden dabei immer leistungsfähiger – schon macht die Geschichte von einem Achtkern-Smartphone die Runde.

Doch gibt es auch abseits der Materialschlachten der etablierten Hersteller Interessantes zu entdecken. So wollen vor allem die chinesischen Hersteller Huawei und ZTE, im Westen früher nur als Auftragsfertiger präsent, sich als Markenhersteller etablieren. ZTE hat mit dem Grand auf der CES im Januar schon einen eindrucksvollen Auftritt hingelegt. Auch Huawei will den MWC nutzen, um sich endgültig als Premium-Markenhersteller zu etablieren, und zeigt das Ascend P2, das zu einem echten Kampfpreis in die Läden kommen soll.

Auch bei der Smartphone-Software tut sich im Messejahr 2013 einiges. Mozilla sorgte mit seinem offenen Smartphone-Betriebssystem Firefox OS am Sonntag bereits für einen ersten Höhepunkt. Google und Apple haben den Smartphone-Markt so fest im Griff, dass sich die Netzbetreiber dringend Alternativen wünschen. Eine solche könnte Windows Phone sein – oder eben Firefox OS, das sich aber zunächst eher für Geräte im Niedrigpreissegment anbietet.

Mobile Bezahlsysteme mit der Nahfunktechnik NFC hat der Messebesucher schon seit einigen Jahren auf dem Zettel. Bisher ist dem Mobile Payment der große Durchbruch noch nicht gelungen. Doch 2013 fahren die beteiligten Netzbetreiber, Softwarehersteller und Zahlungsdienstleister noch einmal groß auf und sorgen für ordentlichen Druck. Auch die GSMA, der internationale Verband der Mobilfunkbranche und Ausrichter der Messe, ist bei Mobile Payment dabei. (vbr)