MWC

GSMA ermöglicht einheitlichen Zugriff auf Netzfunktionen

Die Industrievereinigung der GSM-Mobilfunkanbieter hat eine API veröffentlicht, mit der Entwickler mobiler Apps auf Netzfunktionen des jeweiligen Netzbetreibers zugreifen können.

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Von
  • Kay Glahn

Im Rahmen des Mobile World Congress (MWC) in Barcelona hat die GSMA, die Industrievereinigung der GSM-Mobilfunkanbieter, die OneAPI Exchange vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine standardisierte API, mit der Entwickler mobiler Apps auf Netzfunktionen des jeweiligen Netzbetreibers zugreifen können. Hierzu gehören zum Beispiel die Abrechnung über die Mobilfunkrechnung, das Versenden von SMS-Nachrichten oder auch die eindeutige Identifizierung des Nutzers über dessen Kundenverbindung zum Netzbetreiber.

Die Initiative setzt die Arbeit der WAC (Wholesale Application Community) fort, die im vergangenen Jahr in die GSMA eingegliedert wurde. Die OneAPI Exchange befindet sich zurzeit in einem "Working Proof of Concept"-Status. Der größte Unterschied zur bisherigen OneAPI der WAC ist, dass Netzbetreiber nun Entwicklern neben der standardisierten Programmierschnittstelle auch ihre proprietären APIs bereitstellen können, die dann offenbar automatisch auf die OneAPI gemappt werden.

Eine standardisierte API, mit der Entwickler mobiler Apps auf Netzwerkfunktionen des jeweiligen Netzbetreibers zugreifen können.

Für Entwickler hat das den Vorteil, dass sie entweder die neue OneAPI verwenden oder sich für die API eines bestimmten Netzbetreibers entscheiden können. Entwickler sollen nun bei der Anmeldung zum jeweiligen Entwicklerprogramm des Netzbetreibers entscheiden können, welche weiteren sie mit der proprietären API unterstützen möchten. Der Netzbetreiber kümmert sich dann um das Mapping der API auf andere Betreiber und übernimmt gegebenenfalls die Abrechnung kostenpflichtiger Dienste.

An der Initiative sind Netzbetreiber wie AT&T, Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone beteiligt. Betrieben wird OneAPI Exchange von Apigee. In Kanada ist die OneAPI bereits im vergangenen Jahr live gegangen. Eine standardisierte Identity API soll via OneAPI Exchange noch im zweiten Quartal 2013 weltweit verfügbar sein. Auch eine entsprechende Payment API soll noch dieses Jahr bereitgestellt werden.

Netzbetreiber sehen in OneAPI eine Chance, wieder einen Teil der mobilen Wertschöpfungskette abzubekommen. Vor allem die einheitliche Identifizierung über die Mobilfunknummer soll hierbei eine wichtige Rolle spielen. Während zunehmend mehr Apps die Anmeldung mit Facebook-, LinkedIn- oder Twitter-Account erlauben, soll nach dem Willen der Netzbetreiber nun die Mobilfunknummer als zentrales Identitätsmerkmal im Mittelpunkt stehen.

Aber auch Location und Billing stellen für den Netzwerkbetreiber wichtige Instrumente dar, die sich mit der OneAPI monetarisieren lassen. Als Beispiel hierfür hat die GSMA auf dem MWC eine Beispiel-App vorgeführt, die das Mieten von Fahrrädern erlaubt. Sowohl die Nutzeridentifizierung als auch die Überprüfung des Standorts und die Abrechnung erfolgen hierbei über die OneAPI. (ane)