MWC 2013 – Angriff aus China

Auf lange Sicht gesehen spielen Unternehmen wie Huawei und ZTE eine wichtige Rolle im Handymarkt, auch wenn einige glauben, dass der "Chinesenzauber" bald vorbei sei.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tam Hanna

Ein pensionierter Rüstungsmanager beschrieb den Entwicklungszyklus in kommunistischen Wirtschaftssystemen mit drei kurzen Worten: Crawl, Walk, Run. Hinter dieser wenig Respekt zeigenden Formulierung steckt trotz allem Euphemismus ein Funken Wahrheit. Am ehesten sieht man das, wenn man die Produkte von Huawei und ZTE betrachtet. Im Laufe der Zeit gesehen zeigen beide das beschriebene Pattern – Huawei ist mittlerweile bei "Run" angekommen, während ZTE im Moment noch "geht".

Nach dem eindrucksvollen Debüt des ersten Vierkernhandies beim letzten MWC feuert Huawei nun aus allen Rohren. Der Hersteller präsentiert Smartphones für jede Preiskategorie: Es gibt (außer einem Smartphone mit Tastatur) nichts, was man bei den Chinesen nicht bekommt. Auf dem Papier stehen die Smartphones von ZTE denen der Konkurrenz um nichts mehr nach. Leider hapert es noch an der Zuverlässigkeit – schon am ersten Tag zeigten viele Vorführgeräte arge Ermüdungserscheinungen. Trotzdem wirkt die Hardware gut verarbeitet, in spätestens zwei Jahren sind die Telefone voll konkurrenzfähig.

Auf lange Sicht gesehen spielen beide Unternehmen eine wichtige Rolle im Handymarkt. Dank der überall verbreiteten Modems (und der starken Netzwerksparte) bestehen die Beziehungen zu Netzbetreibern sowieso, auch die Logistikkette ist bereits voll ausgebaut. Für beide Unternehmen ist es leicht, in die Transportkisten ein paar Smartphones dazu zu werfen – es ist davon auszugehen, dass sie das auch tun.

Wer, wie einige Manager bei Nokia, glaubt, dass der "Chinesenzauber" bald vorbei ist, liegt mit Sicherheit falsch. Huawei, ZTE und Co. sind gekommen, um zu bleiben ... ()