Linux Standard Base 3.2 fertiggestellt

Die Linux Foundation, Hüterin des wichtigsten Linux-Standards, hat ihre Spezifikation in einer neuen Version freigegeben. Neu ist unter anderem die Unterstützung für Python und Perl.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Ein halbes Jahr später als geplant hat die Linux Foundation die Linux Standard Base (LSB) 3.2 veröffentlicht. Die neue Version, die laut Roadmap bereits im August 2007 hätte erscheinen sollen, erweitert die Spezifikation um Unterstützung für die Skriptsprachen Perl und Python, für die API des ALSA-Soundsystems libasound (optional) und um Schnittstellen fürs Drucken. Auch FreeType- und XRender-Support halten Einzug in die LSB 3.2. Die GUI-Bibliothek Qt4, auf die unter anderem das neue KDE4 aufsetzt und deren Hersteller vor Kurzem von Nokia übernommen wurde, löst die ältere Version Qt3 ab als Grafik-Toolkit der Wahl.

LSB-konforme Software soll auf allen Distributionen, die den Standard unterstützen, laufen. Eine spezielle Arbeitsgruppe der Linux Foundation kümmert sich um die ständige Weiterentwicklung des Standards. In LSB 3.2 treten neue "Trial use"-Module an die Stelle der früheren fakultativen Modulen. Sie ergänzen den Standard um weitere Funktionen, die in eine nächste Version aufgenommen werden sollen. Durch den optionalen Charakter sind Linux-Distributoren nicht verpflichtet, diese umzusetzen. "Trial"-Status haben in der LSB 3.2 die Unterstützung für ALSA und für die im Portland-Projekt entwickelten xdg-utils. Letztere helfen, eine von der konkret eingesetzten Desktop-Umgebung unabhängige Zwischenschicht zu schaffen. Sie implementiert gängige Aktionen wie das Öffnen oder Drucken einer Datei oder das Hinzufügen eines neuen Programms zum jeweiligen Startmenü, sodass sie auf jedem Desktop funktionieren sollen. (akl)