Mozilla kontert Apples Download-Statistik für Safari

11 Millionen Mal wurde Safari 4 innerhalb von drei Tagen nach Veröffentlichung heruntergeladen, teilte Apple mit. Das wollte Mozilla-Entwickler Asa Dotzler nicht auf sich beruhen lassen. In den Webbrowser-Statistiken behauptet sich Firefox jedenfalls.

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Die neueste Version des Apple-Webbrowsers Safari ist in den drei Tagen nach der Veröffentlichung 11 Millionen Mal heruntergeladen worden. Darin enthalten sind 6 Millionen Ausgaben von Safari 4 für Windows, hat Apple vorige Woche bekannt gegeben. Asa Dotzler, Mitarbeiter der Mozilla Foundation, konterte diese Mitteilung in seinem Weblog: Firefox 3.0.11 sei innerhalb von 24 Stunden rund 150 Millionen Mal heruntergeladen worden.

Dotzler räumt ein, nichts Genaueres über die Zusammensetzung der Apple-Statistik zu wissen. Er vermutet, es sei die beste Zahl, die sich das Unternehmen aus Downloads, manuellen und automatischen Updates addieren konnte. Mozilla hat möglicherweise mit Apple seit zwei Jahren noch eine Rechnung offen. Seinerzeit hatte CEO Steve Jobs auf der WWDC die Windows-Version von Safari vorgestellt. Dabei präsentierte er zwei Tortengrafiken über die damalige und die mögliche künftige Verteilung der Anteile auf dem Browsermarkt. Die bislang 15 Prozent Anteile des Firefox und 2 Prozent für andere Browser würden nach dieser Projektion komplett vom Safari aufgesogen, während Microsofts Internet Explorer unverändert bei einem Marktanteil von drei Vierteln bliebe.

Zumindest in Europa könnte sich dies anders als von Jobs vorhergesagt entwickeln, wenn Microsoft wie vorgeschlagen den Internet Explorer nicht zusammen mit Windows 7 ausliefert. Allerdings hat die EU-Kommission die Ankündigung am Freitag kritisiert. Ihr liege daran, dass die Verbraucher bei Webbrowsern mehr Auswahl bekommen und nicht weniger. Die Kommission kündigte außerdem an, das Wettbewerbsverfahren zu den Webbrowsern werde in Kürze abgeschlossen. Die Consulting-Firma Fittkau & Maß, die ihre Statistiken über Umfragen ermittelt, sieht Firefox 3.x bereits jetzt mit 40 Prozent Anteil bei deutschen Internetnutzern vorn. Die Versionen 7 und 8 des Internet Explorer kommen bei ihnen zusammen auf 38 Prozent.

Nach Zahlen der Marktforscher von Net Applications hatte der Internet Explorer im Mai weltweit einen Marktanteil von 65,5 Prozent gegenüber 66,1 Prozent im April, Firefox kam auf 22,5 Prozent und verbesserte sich nur leicht gegenüber dem Vormonat. Safari legte um 0,2 Prozentpunkte zu und belegte mit 8,4 Prozent den dritten Platz, Googles Chrome mit 1,8 Prozent bei einem Plus von knapp 0,4 Prozentpunkten den vierten. Solche Statistiken sind wie immer mit Vorsicht zu genießen, da es sich bei den Samples der Marktforscher nicht um eine repräsentative Auswahl der Webnutzer handelt. Ähnliche Vorbehalte gelten auch für die Statistiken von heise online.

Browser-Anteile auf heise online
User-Agent Mai
2009
April
2009
Mai
2008
Firefox 3.0 56,7% 56,4% 5,6%
Internet Explorer 7.0x 10,7% 10,9% 13,0%
Opera 9.x 7,2% 7,2% 8,4%
Internet Explorer 6.0x 6,1% 6,5% 11,6%
Apple Safari 4,7% 4,6% 5,1%
Firefox 2.0 3,1% 3,5% 45,1%
Gecko (Mozilla/Netscape 6 o.ae.) 2,9% 2,9% 3,4%
Firefox 1,5% 1,6% 1,3%
Internet Explorer 8.0x 1,5% 1,1%  
Firefox 3.5 1,1% 0,9%  
KDE Konqueror 1,0% 1,1% 1,8%
Google Chrome 0,9% 0,8%  
Übrige Anteile entfallen auf andere oder unbekannte Webbrowser.
Browser-Hersteller auf heise online
Hersteller Mai
2009
April
2009
Mai
2008
Mozilla & co (Gecko-Engine) 65,8% 65,7% 56,8%
Microsoft 18,9% 18,9% 25,4%
Opera 7,3% 7,2% 8,6%
Apple 4,7% 4,6% 5,1%
KDE 1,0% 1,1% 1,8%
Google 0,9% 0,8%  
diverse mobile Browser 0,6% 0,6% 0,9%
Netscape vor 6.x 0,1% 0,1% 0,1%
Anteile der Betriebssysteme auf heise online im Mai 2009:
Windows XP 54,5 %, Linux 14,9 %,
Windows Vista 14,7 %, Mac OS 7,9 %, Windows 2000 2,8 %
restliche Anteile entfallen auf andere

(anw)