Zopfli: Neue Kompressionsbibliothek von Google

Der nach einem Schweizer Hefezopf benannte Algorithmus soll Webinhalte bei maximaler Kompression kompakter komprimieren können als etwa die zlib-Bibliothek.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 112 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Mit Zopfli hat Google eine neue, in C geschriebene Kompressionsbibliothek als Open-Source-Software vorgestellt. Ihr nach einem Schweizer Hefezopf benannter Algorithmus soll Webinhalte bei maximaler Kompression 3 bis 8 Prozent kompakter komprimieren können als etwa die verbreitete Programmbibliothek zum Komprimieren und Dekomprimieren von Daten zlib. Das belegt Google in der hier unterlegten PDF-Datei. Zopfli ist wie zlib eine Implementierung des Deflate-Algorithmus, der auch im Zip-Dateiformat und bei PNG-Dateien zum Einsatz kommt. Allerdings zerlegt sie anscheinend das zu komprimierende Material in kleinere Dateien.

Zopfli ist kompatibel mit den Dekomprimieralgorithmen der gängigen Browser. So entspricht das Komprimierergebnis von Zopfli dem von gzip, die Bibliothek verwendet aber bei der Komprimierung der Daten einen anscheinend effektiveren Algorithmus. Google erhofft sich von dem durch die neue Bibliothek reduzierten Traffic eine schnellere Datenübermittlung und eine geringere Ladezeit für das Darstellen von Webseiten. Insbesondere mobile Anwendungen sollen davon profitieren, da Zopfli zu geringen Datentransferkosten und reduziertem Batterieverbrauch führen könnte. Für den eigentlichen Komprimiervorgang benötigt Zopfli jedoch circa zehn- bis hundertmal [Korrektur: vorher stand zwei- bis dreimal] so viel Zeit wie zlib bei maximaler Kompression.

Den neuen Algorithmus hat der in Zürich sitzende Google-Ingenieur Lode Vandevenne mit Jyrki Alakuijala als sogenanntes 20-Prozent-Projekt entworfen. Google gibt seinen Entwicklern die Möglichkeit, ein Fünftel ihrer Arbeitszeit für eigene Entwicklungen aufzuwenden. Zopfli steht ab sofort unter der Apache-2.0-Lizenz zum Download zur Verfügung. (ane)